Holzspalter liegend kaufen – Das muss man bei der Auswahl beachten
Liegende Holzspalter ersparen Kaminbesitzern das mühevolle, zeitraubende und kräftezehrende Vorbereiten von Brennholz mit Axt und Spalthammer. Im Vergleich zu Kettensäge und Axt ist außerdem das Verletzungsrisiko deutlich reduziert.
Während die Arbeitsweise aller Modelle sehr ähnlich ist, unterscheiden sich die verschiedenen Holzspalter nicht nur in ihrer technischen Ausstattung, sondern auch in Preis, Sicherheitsmerkmalen, Verarbeitungsqualität und Anwenderfreundlichkeit.
Im Vergleich mit stehenden Holzspaltern ist die Spaltkraft von liegenden Holzspaltern auf etwa 7 Tonnen begrenzt. Für Anfänger, Gelegenheitsanwender und den privaten Hausgebrauch sind diese Geräte mehr als ausreichend.
Weitere Vorteile sind:
- Für Anfänger geeignet: Der sichere Umgang mit dem Holzspalter lässt sich schnell und leicht erlernen.
- Zeit- und Kraftersparnis: Holzspalten mit Axt und Spalthammer ist zeitintensiv und obendrein harte, schweißtreibende Arbeit.
- Gewicht: Stehende Holzspalter sind um ein vielfaches schwerer als liegende Holzspalter.
- Flexibilität: Durch das vergleichsweise geringe Gewicht können die meisten liegenden Holzspalter von einer Person bewegt und getragen werden.
- Anschaffungskosten: Liegende Holzspalter sind deutlich günstiger als Vertikalspalter.
- Reduzierte Holzkosten: Fertiges Kaminholz ist etwa dreimal so teuer wie Meterholz.
Holzspalter für verschiedene Holzarten
Während alle Holzspalter unabhängig von ihren Leistungsdaten mit Weichhölzern gut zurechtkommen, ist das Verarbeiten von Hartholz für viele Geräte eine Herausforderung. Die Spaltkraft entscheidet dabei, ob der Keil problemlos durch das Holz gleitet, oder ob der Scheit mit hohem Druck auseinandergetrieben wird.
Liegende Holzspalter sollten eine Spaltkraft von mindestens 5 Tonnen aufweisen, um Hartholz sicher spalten zu können. Für Weichhölzer können auch die weniger leistungsfähigen Holzspalter mit 4 Tonnen Spaltkraft verwendet werden.
Vor dem Kauf sollten sich Kaminbesitzer überlegen, welches Holz überwiegend im Kamin zum Einsatz kommen soll.
Weichholz zeichnet sich durch eine Trockenmasse von weniger als 550 kg/m³ aus und hat eine geringe Faserdichte. Häufig werden Weichhölzer mit Nadelbäumen gleichgesetzt, doch nicht alle Nadelgewächse fallen in diese Kategorie. Zu den beliebtesten Weichholzarten gehören:
- Pappel
- Kiefer
- Fichte
- Weide
- Linde
Harthölzer haben hingegen eine höhere Darrdichte von mindestens 550 kg/m³. Diese langsam wachsenden Hölzer sind besonders dicht, langfaserig und brennen im Kamin deutlich langsamer ab als Weichholz. Nadelhölzer enthalten außerdem mehr Harz und führen zu einer stärkeren Funkenbildung.
Häufig finden folgende Harthölzer im Kamin Verwendung:
- Buche
- Esche
- Birke
- Eiche
- Lärche
Motorleistung
Die Kraft des Holzspalters hängt nicht nur von der Spaltkraft in Tonnen ab, sondern ergibt sich auch aus der Leistung des Motors. Diese wird in kW und häufig zusätzlich in PS angegeben. Einige Hersteller machen allerdings nur eine Angabe in einer der beiden Einheiten. Für eine bessere Vergleichbarkeit haben wir kW und PS umgerechnet und stellen die Motorleistung aller vorgestellten Holzspalter sowohl in kW als auch in PS zur Verfügung.
Die Spaltkraft liegender Holzspalter wird in Tonnen angegeben und bewegt sich bei diesen Geräten zwischen 4 und 7 t. Für 4 Tonnen wird dabei eine Motorleistung von ca. 1,5 kW genötigt, während 7 Tonnen Spaltkraft etwa 2,2 bis 2,5 kW erfordern.
Starke Abweichungen sind häufig ein Hinweis auf unzureichende Herstellerangaben bzw. auf Werbeversprechen, die in der Praxis nicht eingehalten werden können.
Eine Ausnahme bildet hier aber beispielsweise der Atika ASP 5 N Hydraulik-Brennholzspalter. Mit 1,5 kW bietet dieses Gerät laut Hersteller etwa 5 Tonnen Spaltdruck. Dies scheint nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis zuzutreffen.
Käufer sollten jedoch darauf achten, dass versprochene Spaltkraft und Motorleistung in einem realistischen Verhältnis zueinanderstehen und von Geräten Abstand nehmen, die bei geringer Motorleistung viele Tonnen Kraft versprechen.

Die meisten Holzspalter weisen eine Spannung von 230 V auf, sodass sie mit einer herkömmlichen
Gartensteckdose betrieben werden können. Für liegender Holzspalter mit 400 V ist ein Starkstromanschluss notwendig.
Spaltdurchmesser, Spaltlänge und Arbeitsgeschwindigkeit
Die durchschnittliche Länge von Kamin- und Feuerholz beträgt ca. 35 bis 55 cm. Liegende Holzspalter für den privaten Heimgebrauch verfügen meist über eine Spaltlänge von 520 mm. Kleinere, kompaktere Geräte produzieren entsprechend kürzere Holzscheite.
Mit der Spaltlänge wird außerdem die Größe der zu spaltenden Holzstücke limitiert. Wer große Stücke oder lange Stämme verarbeiten will, muss das Holz vorher mit einer Säge ablängen, damit es in den Schlitten des Holzspalters passt.
Je länger der Spalthub des Gerätes ist, desto länger dauert der Spaltvorgang. Holzspalter für Privatanwender verfügen in der Regel nicht über eine Spaltlängenverstellung, sodass auch für kurze Hölzer der gesamte Hubweg zurückgelegt werden muss.
Wer kurze Holzscheite bevorzugt, sollte ein Gerät mit kürzerem Spaltweg wählen, um die Arbeitsgeschwindigkeit zu erhöhen. Zudem arbeiten die Geräte unterschiedlich schnell. Einige Hersteller versehen ihre Modelle mit einer Angabe über die Vor- und Rücklaufzeiten. Diese lassen Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit zu.
Der Spaltdurchmesser gibt den Diameter der Holzstücke vor. Dieser beträgt in der Regel 25 cm und sollte beim Spalten berücksichtigt werden. Liegende Holzspalter mit hoher Spaltkraft können häufig auch Stämme mit etwas größerem Durchmesser verarbeiten. Es empfiehlt sich jedoch im Sinne der Sicherheit, die Herstellerangaben möglichst nicht zu überschreiten.

Bei renommierten Marken kann es sich auch lohnen, zu gebrauchten liegenden Holzspaltern zu greifen. In diesem Fall sollte jedoch eingehend überprüft werden, ob das Gerät voll funktionstüchtig ist.
Sicherheit beim Holzspalten
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ist das Holzmachen mit dem liegenden Holzspalter eine sichere Angelegenheit. Körperkraft und Koordination spielen hier im Vergleich zum Holzhacken mit der Axt nur eine untergeordnete Rolle.
Auch wenn Holzspalter zu den Gartengeräten zählen, die ein vergleichsweise kleines Unfallrisiko bergen, sollten Nutzer nicht auf Schutzkleidung, wie Arbeitsschuhe, Arbeitshandschuhe und Schutzbrillen, verzichten und darauf achten, dass das Gerät alle notwendigen Sicherheitsmerkmale aufweist.
Sichere Holzspalter erkennt man an
- TÜV- und GS-Zeichen
- 2-Hand-Bedienung
- Notfallabschaltung/ Not-Stop
- Überlastschutz (gegen Motorschäden bei Überlastung)
- Überzogene Hydraulikleitungen (gegen Austritt von Hydrauliköl)
- Anlaufsicherung (schützt gegen automatisches Anlaufen des Motors, wenn das Gerät nach einer unvorhergesehenen Trennung vom Stromnetz wieder angeschlossen wird)
Fazit
Holzspalter, die das Holzhacken mit der Axt ersetzen können, sollten über eine Spaltkraft von mindestens 5 Tonnen verfügen. Eine realistische Konstellation von Spaltkraft und Motorleistung ist beim Kauf besonders zu beachten.
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet in unserem Vergleich der Scheppach Holzspalter HL650. Das Gerät verfügt über durchschnittliche Werte bei Leistung, Spaltkraft und Abmessungen und zeichnet sich durch eine gute Verarbeitungsqualität aus.
Mit dem stärksten Motor im Vergleich kann das Gerät auch Weichhölzer spalten, die die Herstellerangaben leicht überschreiten. Das solide Gerät spaltet bis zu 100 Stämme pro Stunde und eignet sich für alle Privatanwender.
Nur knapp muss sich der AL-KO Holzspalter KHS 5205 geschlagen geben: Bei gleichen technischen Daten bemängeln die Käufer vor allem die unergonomische Arbeitshöhe.
Durch den deutlich höheren Kaufpreis bei fast identischer Leistung reicht das Preis-Leistungs-Verhältnis dieses Modells nicht an den Scheppach Holzspalter HL650 heran. Dennoch ist auch der AL-KO Holzspalter KHS 5305 ein gut verarbeiteter liegender Holzspalter, der uneingeschränkt empfohlen werden kann.
Mit geringerer Leistung teilen sich der Atika ASP 5 N Hydraulik-Brennholzspalter und der Einhell BT-LS 44 Holzspalter das Mittelfeld. Während die Motorleistung des Atika ASP 5 N Hydraulik-Brennholzspalters auch lange und intensive Einsätze bewältigt, kommen Gestell und Führungsschlitten regelmäßig an ihre Grenzen. Bei diesem Gerät bemängeln Käufer vor allem, dass die Schrauben regelmäßig nachgezogen werden müssen.
Der deutlich kleiner dimensionierte Einhell BT-LS 44 Holzspalter ist mit seinem Spaltdruck von 4 Tonnen vor allem für Käufer interessant, die überwiegend kleine Weichhölzer verarbeiten möchten. Erfahrungsberichte weisen darauf hin, dass es bei diesem Modell besonders wichtig ist, die Faserrichtung zu beachten und auf das Spalten von stark verästelten und knorrigen Holzstücken zu verzichten. Pluspunkte gibt es für die Geschwindigkeit und das geringe Gewicht.
Als Ergänzung zur Axt und für seltene Einsätze ist die Leistung und des Güde Kurzholzspalters W 520 5,5 T UG ausreichend. Er bleibt jedoch hinter dem Herstellerversprechen zurück. Die Verarbeitung des Untergestells gibt ebenfalls Anlass für Kritik. Da er nicht der günstigste Holzspalter im Vergleich ist, wird empfohlen, auf ein anderes Gerät auszuweichen.