Die 10 goldenen (oder grünen) Regeln für deinen nachhaltigen Garten

Aktualisiert am: 20.06.2023

Wenn nicht nur deine Pflanzen den Garten grüner machen, sondern auch die Tatsache, dass du weniger Ressourcen verschwendest, dein Garten chemiefrei ist, du an Kosten sparst… dann bist du auf dem richtigen Weg zu einem nachhaltigen Garten!

Du hast diesen Weg noch nicht eingeschlagen, oder suchst noch nach Inspiration damit auch du dem Planeten etwas Gutes tun kannst? Dann bist du hier genau richtig. Und das Tolle ist, dem Vorhaben sind keine Grenzen gesetzt, denn Grüner geht immer!

Also genug der Plauderei, es geht ans Eingemachte.

1. Die Wiederverwendung von Regenwasser.

Da Wasser in jedem Garten eine wichtige Rolle spielt, ist dieser selbstverständlich ein unverzichtbarer Punkt auf der Liste der goldenen Regeln. Wie kannst du nun Wasser effizient nutzen und eine der kostbarsten Ressourcen der Erde schonen? Ein spannendes Thema, also lass uns direkt eintauchen.

Zunächst ist das Auffangen von Regenwasser ein unglaublich wichtiger Schritt und kann eine Menge an Kosten sparen. Beim Verwenden einer einfachen Regentonne geht die Nutzung sogar über die Bewässerung des Gartens hinaus, da sie auch als Vogelbad und Wasserquelle dienen kann. Lass die Tonne dafür an einem schattigen Plätzchen offenstehen. Besitzt du einen großen Garten? Dann bietet sich auch ein unterirdischer Sammelbehälter an. Dieser kann sogar so installiert werden, dass das Regenwasser zum Spülen der nächstgelegenen Toilette verwendet werden kann.

Wann du deinen Garten bewässerst, spielt ebenfalls eine große Rolle. Am besten gießt du sämtliche Pflanzen in den Morgenstunden, um die Verdunstung zur Mittagszeit zu vermeiden. Das macht auf jeden Fall einen Riesenunterschied!

Wenn die unerbittliche Sonne in der Sommerzeit auf den Garten knallt, erhöhe einfach die Schnitthöhe deines Rasenmähers. Das längere Gras ist nicht nur angenehmer unter deinen Füßen, sondern ermöglicht es dir auch den Rasen seltener zu bewässern. Nun ist er besser vor der lästigen Austrocknung geschützt.

Eine Schicht Mulch kann ebenfalls Wunder wirken. Dieser unterstützt den Boden dabei, die Feuchtigkeit zu halten.

2. Chemie? Nein, danke.

Und das am besten bei Pflanzenschutzmittel und Düngern! Um die Schnecken in Zaum zu halten, bieten sich etwa Schneckenringe an. Garten Fleece und Schutznetze können darüber hinaus auch vor der hungrigen Raupe Nimmersatt schützen. Wie manche Tiere dir bei diesem und anderen Problemen helfen können, erzähle ich dir im 4. Punkt.

Was du wo pflanzt, kann zudem eine große Unterstützung sein! Pflanze Zwiebeln und Schnittlauch um Rosen herum, um die Pilzkrankheit Sternrußtau vorzubeugen. Wenn du Möhren und Lauch nebeneinander wachsen lässt, begünstigen diese einander. Sie sind in der Lage, andere Pflanzenschädlinge voneinander fernzuhalten. Das gleiche Phänomen weisen Meerrettich und Kartoffeln auf. Der Rettich ist in der Lage, die Widerstandsfähigkeit der Kartoffelpflanze zu erhöhen.

Wie kümmert man sich aber nun um Unkraut, ganz ohne Pestizide? Hier hilft eine Schicht von ungefähr 5- 7,5 cm Mulch oder Kompost um die betroffene Pflanze herum. Toll wie der Mulch nicht nur bei der Befeuchtung des Bodens und dem Unkraut hilft, sondern die Pflanze zusätzlich im Winter isolieren kann! Auch eine Plastikplane kann helfen das Unkraut loszuwerden, indem es dieses runterdrückt und keine Möglichkeit zum Wachsen gibt.

Für einen gesunden Boden ist ein aktives Bodenleben unabdingbar. Organische Dünger reichern den Boden mit biologischer Masse an, die effektiven Mikroorganismen als Lebensgrundlage dienen. Sie reichern den Boden mit wertvollem Humus an und erhöhen so seine Fruchtbarkeit. Effektive Mikroorganismen können dem Boden aber auch in flüssiger Form oder als Pellets dem Boden zugeführt werden, wie dieser Artikel im Detail zeigt.

3. Kompostieren

Nachhaltiges Düngen geht natürlich am besten mit dem eigenen Komposthaufen, der deiner Erde noch mal einen gesunden Boost verpasst. Und auch deinem Geldbeutel.

Was genau auf den Komposthaufen gehört und was nicht, kannst du in der Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Kompostieren nachlesen.

Das Tolle hierbei ist, dass du nicht nur weniger Müll produzierst, sondern auch deiner Erde im Garten etwas Gutes tust. Egal, welche Pflanzen du hier hegst und pflegst, sie können durch die Düngung mit deinem Kompost nur profitieren. Außerdem kann dein Kompost die Erde nicht nur durch die vielen Nährstoffe und Mikroorganismen unterstützen, denn er sorgt auch dafür, dass die Feuchtigkeit wie bei einem Schwamm länger im Boden erhalten bleibt und der Boden nicht durch Erosion weggetragen wird. Ein wahrhaftiger Alleskönner!

4. Hotel Garten

In deinem eigenen Garten kannst du Tieren ganz einfach Unterschlupf gewähren. Wie du dein eigenes Hotel „Garten“ erschaffst, hier kurz und knackig erklärt.

Besonders kreativ kannst du einem der wichtigsten Insekten, der Biene, durch ein Bienenhotel ein zu Hause bieten. Das Bauen macht unglaublich viel Spaß und braucht auch nicht viel Zeit oder Ressourcen! Und schon summt es wunderschön und beruhigend im Garten.

Auch das Aufhängen von Nistkästen für Meisen und Rotschwänzchen ist ein willkommenes Geschenk! Hier kannst du der Kreativität wieder freien Lauf lassen und das kleine Vogelhäuschen mit Farben bunt in Szene setzen. Außerdem helfen dir die neuen Bewohner gerne mit lästigen Raupen und Insekten, denn die haben sie zum Fressen gern.

Wenn es aber noch einfacher gehen soll, greife einfach auf Stein-, Laub- und Totholzhaufen zurück. Diese müssen keinen Abfall darstellen und können so wunderbar anderweitig genutzt werden. Hier suchen sich Igel oder Hummeln liebend gerne einen Unterschlupf, oder Lagern auch ihr Futter.

5. Heimische Pflanzenarten

Allgemein solltest du darauf achten, dass in deinem Garten viele verschiedene Pflanzenarten vorkommen, die auch in der Größe variieren. So kann denen Schatten gespendet werden, die es dringend zum Leben brauchen. Sinnvoll ist es hierbei auch, dass du vorzugweise Pflanzen in deinem Garten hast, die von Mutter Natur an das Klima deines Standortes angepasst wurden. So sind sie noch widerstandfähiger und können unbekümmert wachsen.

Denk auch unbedingt über ein paar Wildblumen nach! Deren Farbpracht ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie helfen auch vor allem den Bestand der Bienen zu sichern und locken viele Schmetterlinge an.

6. Eigenes Gemüse und Obst anbauen

Vergisst du auch viel zu oft einkaufen zu gehen oder hast einfach keine Lust schon wieder zum Supermarkt zu radeln? Bau dein Gemüse und Obst einfach selbst an! Das ist nicht nur einfach und macht irre viel Spaß, du isst auch immer regional, saisonal, Bio und weißt stets was wirklich in deinem Essen ist.

Die Selbstversorgung ist allein aus diesen Gründen schon unglaublich nachhaltig. Zusätzlich sparst du noch eine große Menge an Plastikmüll, der sonst als Verpackungsmaterial dienen würde. Außerdem kannst du die Samen deiner eigenen Pflanzen sammeln und bis zum nächsten Frühling an einem trockenen Ort aufbewahren. Damit sparst du dir die Kosten der neuen Samen oder Pflanzen.

Damit der Anbau auch ein großer Erfolg wird, achte darauf möglichst auf eine Mischkultur zu setzen. Damit erreichst du bei geringerem Arbeitsaufwand und weniger Wasserverbrauch die optimale Nährstoffnutzung.

Einen Fruchtfolgeplan zu erstellen kann auch sehr hilfreich sein. Damit erhältst du die Harmonie in deinem Garten und hast immer im Überblick, wann und wo du Stark- und Schwachzehrer pflanzen solltest.

7. Lokale Materialien

Egal ob es um die Terrasse, Stühle, Wege oder Dekorationen geht. Nach Produkten oder Materialien aus deiner Umgebung zu suchen, kann dem ökologischen Fußabdruck deines Gartens unheimlich helfen! Hier kannst du super Transportwege einsparen und auch die Chance nutzen selbst Hand anzulegen. Außerdem sieht es doch besonders klasse aus, wenn sich deine Werke wunderbar in die Natur deiner Umgebung einfügen. Hier ist einfach alles stimmig!

8. Recycling

Natürlich muss Recycling eine große Rolle im Thema grüner Garten spielen! Also wenn immer es möglich ist, greife nicht nur auf lokale Materialien zurück (s. Punkt 7), sondern versuche auch stets Material oder bereits bestehende Gegenstände aus recycelten Stoffen zu wählen.

Was im Bereich des Gartens aber noch interessanter ist als Recycling ist das Upcycling! Man nehme ein fahruntaugliches rostiges Fahrrad, eine alte robuste Bank oder große schwere Töpfe oder Krüge von Oma. Egal für welchen Gegenstand du dich entscheidest, der trendige Vintage-Look wird erzielt und ist zudem noch unglaublich nützlich. Alte Töpfe oder Weinkisten können noch als Blumentopf herhalten und Fahrräder und Bänke als Rankhilfen für einige Pflanzen. Auch alte Schüsseln oder Hundenäpfe können Vogelbäder oder Wasserquellen darstellen. Deinen Upcycling-Projekten sind keine Grenzen gesetzt!

9. Design des Gartens

Wenn wir damit beginnen den Garten zunächst von außen zu betrachten, fällt zuerst die Grenze des Grundstücks auf. Sei es eine Mauer, ein Zaun oder eine Hecke. Bei einem möglichst Grünen Design des Gartens ist es natürlich wichtig den Tieren, wie Igeln, die Möglichkeit zu gewähren nach Belieben deinen Garten zu betreten und auch wieder zu verlassen. Dementsprechend eigenen sich Hecken und Bäume am Besten. Sie bieten dem Garten Sichtschutz und schränken deine neuen Gartenbewohner nicht beim Passieren ein. Wenn du deine Bäume richtig platzierst, können sie deinem Haus im Sommer Schatten spenden und im Winter ein paar warme Sonnenstrahlen durch die Fenster fallen lassen.

Deine Hauswand kannst du auch wunderbar begrünen. Rankpflanzen wie Efeu können dein Haus super isolieren und du kannst damit Heizkosten sparen. Zusätzlich bietest du Vögeln noch einen Unterschlupf, die fühlen sich in den dichten Blättern und Ranken besonders wohl.

Achte bei deinem Rasen darauf die Fläche nicht zu groß zu halten, denn deine gepflegte und unkrautfreie Wiese benötigt viele Ressourcen um sie auf diesem Stand zu halten. Außerdem bietet sie wenig Nahrung oder Lebensraum für deine Gartenbewohner.

Ein weiteres Design, welches immer mehr an Popularität gewinnt, sind grüne Dächer. Damit geht dein Beitrag zur Umwelt sogar noch über den Garten hinaus! Die Bepflanzung ist auf dem Hausdach möglich und auch auf dem Schuppen oder der Garage, wenn diese das Gewicht tragen können. Am besten pflanzt du hier heimische Pflanzen, die nicht viel Pflege bedürfen. Auch Wildblumen eigenen sich hervorragend und zaubern ein buntes Paradies für Bienen, welches wunderschön anzusehen ist und deinem Haus einen Wiedererkennungswert verpasst.

Behalte auch bei der Gestaltung deines Gartens im Hinterkopf immer auf lokale oder recycelte Materialien und Gegenstände zurückzugreifen, wenn es möglich ist.

10. Stromeinsparung

Wenn du bei der Aufteilung deiner Gartenfläche bereits eingehalten hast, deine Rasenfläche so klein wie möglich zu halten (siehe 9.), dann hast du bereits einen Schritt in Richtung Stromeinsparung getan! Umso kleiner die Rasenfläche, desto weniger Energie wird beim Mähen der Wiese verwendet. Greife auch unbedingt auf elektronische Rasenmäher zurück und verzichte auf Gas betriebene, da diese die Luft furchtbar verschmutzen. Dein Rasen braucht auch nicht oft einen Schnitt, lass der Natur einfach mal freien Lauf und lehne dich zurück. Und nach dem Mähen auf den Kompost damit!

Hier wird Handarbeit großgeschrieben! Werde selber aktiv und zupfe so viel Unkraut wie möglich mit der Hand. Das ist viel effektiver, da das Unkraut wirklich vollständig entfernt werden kann und du dich selbst sogar noch sportlich betätigst.

Du möchtest deinen Garten in der Abenddämmerung und bei Nacht beleuchten? Versuch es unbedingt mit LED-Leuchten oder solarbetriebenen Lampen, damit sparst du eine große Menge an Strom ein. Und schon erschaffst du eine gemütliche Atmosphäre, die dich deinen Garten noch besser genießen lassen.

11. Bonus: Urlaub im eigenen Garten

So ein Garten kann nicht nur Hobby sein, sondern auch Wohlfühloase und pure Entspannung. Richte dir deinen Garten doch bequem mit deinen recycelten Gartenmöbeln ein, die du auf deinem nächsten Ausflug zum Flohmarkt findest. Außerdem spart der Urlaub bei dir im Garten mögliche Fahrt- oder Flugkosten, die du sonst auf dich hättest nehmen müssen.

Viel Spaß und Entspannung in deinem neuen Grünen und nachhaltigen Garten!

 

Bildquellen:

  • Hands holding green heart shaped tree © Depositphotos.com/weerapat
  • Using chemicals in the garden/orchar © Depositphotos.com/lightpoet
  • Beautiful recycled vases made with old tires. Ideias to have a nice garden with reused materials. © Depositphotos.com/guaraseckler
  • Solar cell panel on lanterns © Depositphotos.com/Yarygin