Nistkasten bauen

Aktualisiert am: 02.12.2022

Du suchst nach einem Bauplan für einen Nistkasten, der einfach, verständlich und gleichzeitig erfolgsbringend ist?

Dann bist du hier genau richtig.

Du bekommst von mir eine Anleitung, die geballtes Wissen in sich hat: 

  • 12 strukturierte Schritte bis zum fertigen Nistkasten
  • pro Schritt anschauliche, detaillierte Grafiken und Erklärungen
  • wissenschaftliches Hintergrundwissen + mein eigener Erfahrungsschatz
  • zusätzliche hilfreiche Tipps

Neugierig? Lass uns zusammen durchstarten!

Nistkasten….was, warum, wie?!

Bevor wir mit dem Handwerk beginnen, lohnt es sich ein paar grundlegende Fragen zu klären, die rund um das Thema Nistkasten auftauchen.

Ein bisschen Hintergrundwissen schadet nie!

1. Frage: Vögel leben doch schon immer frei in der Natur, warum brauchen sie dann überhaupt einen vom Menschen gemachten Nistkasten?

  • In früheren Zeiten brauchten die Vögel tatsächlich keine menschliche Hilfe, es hat sich jedoch im Laufe der Zeit einiges verändert und damit einhergehend Probleme geschaffen:

Die meisten Vogelarten nisten in Totholz. Das sind Bäume, die absterben und so einen Lebensraum für viele verschiedene Tierarten bieten (1).

Die Realität:

Totholz ist leider heutzutage kaum noch in den Wäldern vorhanden, weil viele Waldflächen wirtschaftlich genutzt werden.  Das Totholz wird aus diesen entfernt, weil es keinen finanziellen Vorteil bringt.

Dieser Umstand wirkt gleich doppelt auf unsere heimischen Vögel:

Sie finden weniger Insekten zum Fressen, die sonst in Totholz leben. Und es wird auch gleichzeitig schwieriger einen Platz zum Nisten zu finden, was wiederum auf Dauer großen Schaden in der Fortpflanzung und Population mit sich bringt.

Belässt man diesen Umstand einfach so, sterben irgendwann die Vogelarten aus.

Um dem menschengemachten Naturproblem entgegenzuwirken, muss der Mensch erneut handeln, zum Beispiel in Form von Nistkästen.

Zum Glück gibt es Menschen, die einen Teil dazu beitragen wollen, dass unsere heimischen Vögel ein möglichst gutes Leben haben und noch lange Bestandteil unserer Umwelt bleiben.

Zu diesen Menschen gehörst auch du – sonst würdest du nicht nach der Anleitung für den Bau eines Nistkastens suchen!

Frage 2: Ist es nicht egal, was für eine Kastenform man nimmt, Hauptsache es gleicht einer Höhle?

  • Nein, so einfach ist es leider nicht.

Die verschiedenen Vogelarten wählen nach eindeutigen Kriterien wie der Holzart und der Größe des Einfluglochs ihre Nistmöglichkeit aus.

Deswegen gibt es einige existierende Anleitungen, die zwar zu einem hübschen Nistkasten führen, der aber nie von Vögeln aufgesucht wird.

Aus diesem Grund gehe ich später nochmal ganz genau darauf ein, welche Materialien und Maße du benötigst!

Frage 3: Gibt es außerhalb des Nistens noch Zeiten, in denen der Nistkasten genutzt wird?

  • Ja, allerdings!

Das ist auch das coole an einem guten Nistkasten – er ist langlebig und wird von ganz unterschiedlichen Tieren zu unterschiedlichen Jahreszeiten aufgesucht (2).

Du hilfst also nicht nur Vögeln beim Nisten, sondern auch auf andere Arten:

  • Ein kuschliges Wohnzimmer:

Vögel verbrennen im Winter viel Körperfett, da sie ihre Körpertemperatur zwischen 39-42 Grad halten müssen. Wenn sie zu viel Gewicht verlieren, werden sie schwach.

Da kann eine kalte Nacht auf einem ungeschützten Platz ausreichen, um ihnen das Leben zu kosten. Deswegen verziehen sich einige Vogelarten, wie zum Beispiel der Spatz oder der Zaunkönig, in Nistkästen, um sich dort einzukuscheln.

  • Profitabel für andere Tierarten:

Auch kleine Säugetiere oder Insekten finden einen überlebenswichtigen Unterschlupf in Nistkästen. So ziehen diverse Arten vor allem nach der Brutzeit in die leeren Kästen ein. (3)

Wie du siehst, ist es eine gute Entscheidung, einen Nistkasten zu bauen.

Wenn man es richtig angeht, macht es sogar großen Spaß ihn zu bauen!

Los geht’s!

Vorbereitung ist die halbe Miete

Bevor wir so richtig mit den handwerklichen Tätigkeiten starten, musst du dir einmal überlegen, für welche Vogelart du ein Häuschen bauen willst, also welche Vogelfamilie bei dir wohnen soll.

Denn die diversen Arten sind unterschiedlich groß und bevorzugen verschiedene Einfluglöcher.

Das ist übrigens auch ein Grund, warum Nistkästen (vor allem fertig gekaufte aus dem Baumarkt) von Vögeln oft nicht angenommen werden.

Vielleicht fällt dir an dieser Stelle auf, dass du aber gar nicht so wirklich weißt, welche Optionen es denn überhaupt gibt…

Gar kein Problem!

Ich habe mich schlau gemacht und zeige dir in den folgenden Grafiken die verbreitetsten Vogelarten, zusammen mit der Angabe, welche Lochgröße du für das Haus brauchst.

Tipp: Es ist auf jeden Fall sinnvoll darauf zu achten, welche Vogelarten du speziell in deinem Garten oder in deinem Umfeld beobachten kannst, weil dadurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass diese auch einen Nistkasten bei dir annehmen.

Das sind übrigens die vier am häufigsten gesichteten Vogelarten in deutschen Gärten als weiterer Anhaltspunkt:

(4)

Kleine Notiz am Rande:

Vielleicht vermisst du auch die ein oder andere dir bekannte Art. Das liegt daran, dass folgende Arten einen halboffenen Nistkasten bevorzugen:

  • Rotkehlchen
  • Amsel
  • Zaunkönig
  • Bachstelze
  • Grauschnäpper
  • Hausrotschwanz

Da die meisten Arten aber einen geschlossenen Nistplatz bevorzugen, habe ich mich für die Anleitung eines solchen Kastens entschieden.

Und?

Hast du dir schon eine Vogelart ausgesucht? (Wenn es die gleiche Lochgröße ist, können es natürlich auch mehrere sein.)

Prima, dann kannst du nun einen Blick auf die Einkaufsliste werfen!

Ich hab dir dort alles benötigte aufgeführt:

  • Es ist wichtig, dass du Schrauben und keine Nägel nimmst, weil Schrauben sich nicht innerhalb des Holzes verbiegen.
  • Alu-Schrauben, wie du sie für den Baum brauchst, sind deshalb wichtig, weil dieses Material den Baum nicht verletzt. Außerdem rostet es nicht und ist so länger haltbar.
  • Holz ist nicht gleich Holz. Deswegen siehst du hier die geeigneten Holzarten für einen Nistkasten:

Damit du bei der Masse an Informationen nicht den Überblick verlierst, habe ich dir hier nochmal eine Checkliste für den Einkauf erstellt:

Sobald du alles parat hast, können wir auch schon praktisch loslegen!

An die Arbeit!

Unser praktischer Teil gliedert sich in zwei Parts.

  • Im ersten Part sägen wir aus dem Brett die passenden Stücke heraus und markieren die Stellen, die du dann vorbohrst.
  • Im zweiten Part bauen wir dann alle Teile zusammen und schrauben sie fest.

Abschließend zeige ich dir noch, wie man den Nistkasten am besten aufhängt.

Part 1: Sägen und Bohren

Arbeitsklamotten an und los geht’s!

Die genauen Zentimeter Angaben der einzelnen Teile siehst du auf den Grafiken.

(Wenn bei manchen pinken Löchern keine cm Angabe steht, haben sie genau die gleichen Abstandsmaße wie auf der gegenüberliegenden Seite.)

Du benötigst jetzt:

  • Das Brett
  • Den Stift
  • Ein Lineal oder ähnliches
  • Die Säge
  • Den Bohrer

Tipp: Das Brett sollte so gesägt werden, dass die Längsstreifen des Brettes auch beim fertigen Kasten längs verlaufen, also von der oberen Kante zur unteren.

Anders gesagt: Schneide die Teile in Maserungsrichtung aus. Dadurch ist das Holz stabiler und langlebiger.

1. Schritt

Die Leiste zum Befestigen am Baum wird als erstes aus dem Brett herausgesägt. Dann markierst du an beiden Seiten 5 cm vom Ende nach innen einen Punkt.

Hier werden zwei kleine Löcher gebohrt, denn die Leiste wird später am Baum befestigt.

Zusätzlich kommen zwei Löcher jeweils 15 cm vom jeweiligen Ende entfernt in die Mitte der Leiste.

2. Schritt

Nun sind die Seitenwände dran. Achte darauf, dass du zweimal genau die gleiche Form aus dem Holz sägst, da wir ja zwei Wände benötigen.

Nun wird jeweils an dem Seitenteil, der etwas niedriger ist, ein Loch in 5 cm Abstand zur oberen Kante in das Holz gebohrt.

An der unteren Kante der Seitenwände werden pro Seite zwei zusätzliche Löcher in einem Abstand von 4 cm zur jeweiligen Eckkante gebohrt.

3. Schritt

Die Rückwand ist von vorne gesehen ein ganz normales Rechteck, dass du zunächst aussägst. Jetzt musst du es aber von der Seite betrachten, sodass du quasi die Dicke des Brettes betrachtest.

Du kannst es nun von vorne nach hinten abschrägen (etwa 0,5 cm). Dadurch wird die eine Seite ein klein wenig niedriger als die andere.

Es sollten nun auch insgesamt 6 Löcher gebohrt werden:

In jede Ecke des Rechtecks kommt ein Loch mit einem Abstand von maximal 1,8 cm zur Kante (insgesamt also 4 Löcher).

Danach werden am unteren Ende des Bretts zwei weitere Löcher gebohrt, mit einem Abstand von 5 cm zur jeweils danebenliegenden Seitenkante.

4. Schritt

Die Vorderwand wird auch wie ein gewöhnliches Rechteck ausgeschnitten, hier muss nichts abgeschrägt werden.

Nun spielt aber deine Entscheidung für eine bestimmte Vogelart eine wichtige Rolle, denn in dem Umfang musst du das Loch im oberen Teil (circa 6 cm unterhalb der oberen Kante) der Vorderwand gestalten.

5. Schritt

Für das Dach sägst du zunächst das Rechteck aus, in das jetzt 6 Löcher gebohrt werden müssen (links und rechts sind symmetrisch, deswegen beschreibe ich nun nur eine Seite).

Das erste Loch kommt 3 cm unterhalb der oberen Kante an den Rand (zur seitlichen Ecke sollten 3,5 cm Abstand bestehen).

Das zweite Loch wird 5 cm oberhalb der unteren Kante (auch wieder 3,5 cm Abstand zum Rand) gebohrt.

Das dritte Loch, welches sich zwischen den beiden anderen befinden soll, hat keinen genauen Abstand außer den 3,5 cm zum Rand.

6. Schritt

Der quadratische Boden bekommt insgesamt 4 Löcher.

In gleichmäßigem Abstand sollten 4 kleine Löcher (ca. 4 – 5 mm groß) gebohrt werden, durch die das Wasser ablaufen kann, falls es in dem Kasten feucht werden sollte. Außerdem zirkuliert so immer die frische Luft.

Damit verhinderst du Bakterien-Ansammlungen oder Moder.

7. Schritt

Dieser Schritt ist optional, du kannst also deinen Nistkasten auch ohne Schritt 7 fertig stellen.

Es handelt sich hierbei um einen Schutz vor Mardern und ähnlichen Tieren, die ab und an auch gerne in einen Nistkasten klettern. Das ist in manchen Monaten nicht schlimm, jedoch zur Brutzeit der Vögel nicht gerade erwünscht.

Mit einem Schutz wird es auch für andere Vogelarten schwieriger, sich Zugang zu verschaffen. Manche Vogelarten machen nämlich selbstständig das Loch größer, wenn man nur eine Holzschicht hat.

Falls du einen Schutz anbringst, sollte dieser mittig ein Loch mit der gleichen Größe wie das auf deiner Vorderwand haben. Außerdem kannst du jeweils links und rechts davon ein Loch für die Befestigung bohren.

Statt Holz kannst du im übrigen auch eine Metallplatte mit den gleichen Maßen verwenden, diese ist natürlich noch undurchdringbarer als die zusätzliche Holzschicht.

Und schon haben wir alle Teile, die wir für den Zusammenbau benötigen!

Part 2 – Zusammenbauen und Schrauben

Du benötigst:

  • alle Schrauben
  • Akkuschrauber oder ähnliches
  • deine ausgesägten Einzelteile
  • den Bohrer (für einen Schritt)

Schritt 1

Lege Rückwand und Boden so, dass der Boden unten mittig an die Rückwand anschließt und sie zusammen einen rechten Winkel ergeben.

Jetzt musst du durch die hintere Seite der Rückwand Schrauben in die unteren beiden Löcher drehen, damit der Boden fest an der Rückwand anschließt.

Schritt 2

Im nächsten Schritt werden die Seitenwände angebracht.

Sie gehören jeweils links und rechts an die Seiten des Bodens und sollten ebenfalls mit der Rückwand abschließen. Dabei ist es wichtig, dass die höhere Kante nach hinten zur Rückwand ausgerichtet ist.

Geschraubt wird folgendermaßen:

Jeweils zwei Schrauben werden pro Seitenwand seitlich an der unteren langen Kante so angebracht, dass sie die Seitenwände fest an den Boden heften.

Danach drehst du dein Projekt so, dass die hintere Rückseite vor dir steht. Nun werden zwei weitere Schrauben links und rechts unten so geschraubt, dass auch die Rückwand fest mit den Enden der Seitenwände verbunden ist.

Abschließend schraubst du auch am oberen Ende der Rückwand links und rechts die Rückwand fest an die Seitenwände.

Schritt 3

Jetzt ist die Vorderwand dran.

Hast du einen Schutz gesägt, wird dieser nun als erstes mit zwei Schrauben an der Vorderwand befestigt. Dann (mit oder ohne Schutz) kommt die Vorderwand zwischen die beiden Seitenwände.

Dabei ist darauf zu achten, dass sie an der oberen Kante bündig und gleichmäßig mit den Kanten der Seitenwände abschließt. Es ist gewollt, dass sie nach unten hin länger ist als der Rest.

Du kannst nun sowohl von der linken als auch von der rechten Seite durch die oberen Löcher der Seitenwände in die Vorderwand hineinschrauben, um sie fest anzubringen.

Um einen Verschluss für das Haus anzubringen, hast du zwei Möglichkeiten, die sich letztlich aber nur optisch wirklich unterscheiden. Für diesen Schritt brauchst du nochmal den Bohrer.

  • Möglichkeit 1: Du schraubst den Schraubhaken unten in die linke oder rechte Seite. Dann kannst du zum Öffnen des Kastens einfach den Haken nach unten oder oben drehen.

(Wenn du möchtest, kannst du auch noch einen zweiten Schraubhaken auf der anderen Seite anbringen, das muss aber nicht unbedingt sein.)

  • Möglichkeit 2: Du greifst noch einmal zur Säge und sägst ein kleines Rechteck in die untere Mitte der Vorderwand – so, dass die Kante des Bodens zu sehen ist.

Dann kannst du den Schraubhaken auch einfach in die Mitte der Bodenkante schrauben, der Wirkmechanismus ist natürlich der gleiche. Du musst einfach nur den Haken nach unten drehen, um den Kasten zu öffnen.

Schritt 4

Wir sind schon beim Dach angelangt. Lege das Dach so auf, dass es nach vorne übersteht. Das ist wichtig, damit der Regen nach unten ablaufen kann.

Du benötigst weiterhin die normalen Schrauben, die symmetrisch angebracht werden. Deswegen beschreibe ich an dieser Stelle den Vorgang nur eine Seite, für die andere gilt das gleiche Prinzip.

Zunächst schraubst du eine Schraube an die nach oben laufende Kante des Daches – an der Stelle, wo Rückwand und Dach links aufeinanderliegen.

Dann auch an der darunterliegenden Ecke, wo Vorderwand und Dach aufeinanderliegen.

Schließlich kann zum besseren Halt auch noch zwischen den beiden Schrauben eine Dritte befestigt werden, welche die Seitenwand zusätzlich verankert.

Schritt 5

Der Nistkasten muss abschließend noch an der Aufhängeleiste befestigt werden.

Das gelingt am besten, indem die Rückwand des Kastens zu dir zeigt und du die Leiste längs mittig auf der Rückwand ablegst.

Wichtig:

Die Leiste sollte sowohl oberhalb als auch unterhalb des Kastens mindestens 15 cm Überschuss haben!

Jetzt kannst du sie durch die zwei mittleren Löcher der Leiste an den Nistkasten schrauben.

Der Zusammenbau ist hiermit geschafft, prima!

Es fehlt nur noch die Anbringung draußen, bevor bald Vogelfamilien einziehen können.

Bevor wir zu dieser letzten Aufgabe kommen, schiebe ich aber noch kurz etwas ein:

Extra Tipps:

Du kannst abschließend noch ein paar Tipps zusätzlich anwenden, auch ohne diese ist dein Kasten aber schon funktionsfähig und kann aufgehängt werden.

  • Tipp 1: Das Dach kann zusätzlich abgedichtet werden, indem du Dachpappe oder Betumenbahn verwendest.
  • Tipp 2: Du kannst deinen Nistkasten zum Schutz mit Leinöl bestreichen, verwende aber bitte keine normalen Holzschutzmittel, da diese schädlich für die Bewohner sind.
  • Tipp 3: Wenn du gerne kreativ bist, kannst du natürlich deinen Kasten auch noch bunt bemalen oder verzieren! Dafür eignen sich umweltfreundliche Farben und Lacke.
  • Tipp 4: Die Innenseite des Kastens sollte ein wenig aufgeraut werden, damit die Vögel besseren Halt haben. Dafür kannst du einfach mit einem spitzen Gegenstand ein paar Kerben in das Holz schlagen.

Nistkasten richtig draußen anbringen

Dein fertiger Nistkasten muss jetzt nur noch an einem Baum oder eine Fassade angebracht werden. Hierfür brauchst du die zwei Alu-Schrauben und den Akkuschrauber.

Ein optimaler Zeitpunkt ist der Herbst, da so schon im Winter Tiere dort Unterschlupf suchen können.

Wichtige Merkmale bei der Platzsuche:

  • Der Platz für den Nistkasten sollte idealerweise nach Osten oder Südosten ausgerichtet und halbschattig sein.
  • Auf keinen Fall in der prallen Sonne aufhängen oder an einen Ort, wo der Kasten vollkommen ungeschützt vor Wind und Wetter ist!
  • Außerdem sollte er möglichst in 2 oder 3 Metern Höhe aufgehängt werden, damit Katzen oder Marder nicht so leicht an ihn gelangen können.
  • Achte auch darauf, dass er gerade und eher nach vorne geneigt hängt, damit das Wasser gut ablaufen kann.
  • Falls du direkt mehrere Nistkästen gebaut hast, sollten diese einen Abstand von mindestens 10 Metern zueinander haben.

Du fängst einfach mit dem oberen Leistenloch an und schraubst durch dieses die Leiste an den Baum (oder an die Fassade). Danach wird auch der untere Teil der Leiste befestigt.

Das Vogelhaus sollte relativ fest am Baum hängen, damit die Vögel sich sicher fühlen und auch ein Unwetter den Kasten nicht so einfach abreißen kann.

Großes Lob an dich:

Du hast soeben deinen eigens gebauten Nistkasten erfolgreich aufgehängt und damit einen Teil für den Vogelschutz geleistet!

Weitere Anmerkungen und Ideen…

Mit der Anleitung sind wir durch, ich habe aber noch ein paar Anmerkungen zum Abschluss, die vielleicht interessant für dich sind:

  • Der Nistkasten sollte jedes Jahr im Spätsommer einmal trocken ausgefegt werden, damit sich keine Krankheiten zwischen verschiedenen Tierarten übertragen und übriggebliebene Reste von Material entfernt werden.
  • Manchmal dauert es eine Weile, bis Vögel sich einnisten. Also verzweifle nicht, wenn nicht sofort ein Einzug erkennbar ist.

Du hast doch keine Lust einen Kasten selber zu bauen oder einfach nicht genügend Zeit?

Natürlich kannst du auch Nistkästen kaufen!

Dazu solltest du allerdings nicht einfach in den nächsten Baumarkt rennen, denn oft werden diese Kästen von Vögeln nicht angenommen oder sind aus schlechtem Material.

Stattdessen solltest du auf Shops zurückgreifen, die von Fachleuten geführt werden. Dazu zählen zum Beispiel der Nabu-Shop oder Firmen wie Schwegler und Neudorff.

Zu guter Letzt noch zwei abschließende Tipps:

1. Falls du einen Hund mit Unterwolle hast, die du im Frühjahr beim Fellwechsel auskämmst, bewahre sie auf. Sie wird gerne von Vögeln als Nistmaterial verwendet – gleiches gilt für Schafswolle.

Du kannst sie einfach in einem zugänglichen Behälter in der Nähe des Nistkastens aufbewahren.

2. Gerade durch das Insektensterben der letzten Jahre kann es schwierig sein, genug Futter zu finden.

Von dir aufgestellte Futter- und Wasserstellen sind für die gefiederten Bewohner sehr nützlich. So hilfst du ihnen sicher durch die anstrengende Zeit des Nistens, aber auch durch den Winter.

Das war’s!

Ich hoffe meine Anleitung hat dir geholfen und du kannst dich bald an einer süßen Vogelfamilie erfreuen! ☺

P.S.: Falls du noch irgendwelche Fragen oder Anmerkungen hast, melde dich gerne bei mir!

Verwendete Quellen

(1) LBV: Warum Nistkästen so wichtig sind. Verfügbar unter: https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/nistkaesten/warum-nistkaesten-so-wichtig-sind/.

(2) Bosch, Stefan et al.: Flöhe und andere Untermieter. Einblicke in den Lebensraum Nistkasten. Verfügbar unter: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/02714.html.

(3)  Nabu: Nistkästen selber bauen. Praktische Anleitungen für Meise, Kleiber und Co. Verfügbar unter: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/index.html.

(4) Statista: Die häufigsten Vogelarten in deutschen Gärten. Verfügbar unter:  https://de.statista.com/infografik/12461/die-haeufigsten-vogelarten-in-deutschen-gaerten/.