Bokashi kaufen – Resteverwertung, aber richtig
Abfälle gehören auf den Kompost? Diese Aussage ist sicher nicht verkehrt, reicht aber lange nicht an die Möglichkeiten heran, die ein Bokashi-Eimer bietet. Alle organischen Abfälle, deren Entsorgung auf dem Kompost weder hygienisch noch hilfreich wäre, können mit Bokashi zu einem wertvollen Gartendünger werden.
Die Fermentation vollzieht sich innerhalb weniger Wochen und kann an jedem beliebigen Ort durchgeführt werden. Es spricht nichts dagegen, einen Bokashi Eimer direkt in der Küche aufzustellen. Eine unangenehme Geruchsentwicklung ist nicht zu befürchten, da die Küchenkomposter sehr dicht abschließen.
Die Fermentation ist dabei nicht neu, sondern folgt einem Prinzip, welches bereits in der Antike verbreitet war. Das Endprodukt dieses Prozesses, welcher durch Effektive Mikroorganismen unterstützt wird, ist ein hochwertiger und nährstoffreicher Dünger zur Bereicherung und Unterstützung des natürlichen Gleichgewichts unserer Umwelt.
Wo liegt der Unterschied zwischen Bokashi und Kompost?
Bio-Müll landet in vielen Gärten automatisch im Komposter. Nicht alle Lebensmittel sind kompostierbar, aber mit Abfällen von Obst und Gemüse oder Kartoffel- und Eierschalen gelingt dies durchaus.
Das Prinzip dahinter ist jedoch vollkommen unterschiedlich. Auf dem Kompost verrottet dessen Inhalt und zersetzt sich mit der Zeit zu Erde.
Das Material „verbrennt“, dabei entstehen Gase, die dem Gartenbesitzer unangenehm in die Nase steigen. Der fertige Kompost ist kein vollwertiger Düngerersatz, da eigentlich arm an Nährstoffen. Somit ist bei Starkzehrern, wie vielen Gemüsesorten, ein zusätzlicher mineralischer Dünger erforderlich.
Bei der Fermentation im Bokashi-Eimer zerfällt das Material nicht einfach, sondern wird verstoffwechselt. Unter Zuhilfenahme von Hefe, Photosynthesebakterien und Pilzen wird das organische Material mit Vitaminen, Enzymen und Mineralien angereichert. So kann sämtliches organisches Material zu nährstoffreichem Dünger werden.
Während die Abfälle auf dem Kompost über Monate lagern müssen, vollzieht sich die Fermentation im Bokashi-Eimer innerhalb weniger Wochen. Um einen Komposthaufen anzulegen, wird ein ausreichend großer Garten benötigt. Bokashi Eimer können im Keller, auf dem Balkon, in der Küche oder an jedem beliebigen Ort aufgestellt werden.
Was wird gebraucht, um Bokashi herstellen zu können?
Damit Abfälle zu Bokashi werden, wird ein Gefäß gebraucht, welches sich vollkommen luftdicht verschließen lässt. Ein einfacher Eimer mit Deckel wird also nicht ausreichen.
Weiterhin wichtig ist, dass die Feuchtigkeit aus dem Gefäß abgelassen werden kann. Deshalb sind die im Handel erhältlichen Bokashi Sets mit einem Zapfhahn ausgestattet. Dort kann der Bokashi Saft abgelassen werden.
Wer in der Wohnung Bokashi herstellen möchte, sollte keine Kompromisse eingehen und auf die handelsüblichen Bokashi Eimer zurückgreifen. Diese Behältnisse nehmen nicht viel mehr Platz ein, als ein herkömmlicher Eimer für Biomüll.
Bokashi Eimer sind sehr robust und speziell geformt. Es kann aus unterschiedlichen Größen mit einem Fassungsvermögen zwischen 16 und 19 Litern gewählt werden.
Welche Arten von Bokashi-Sets gibt es?
Hierbei gibt es keine nennenswerten Unterschiede. Alle Produkte sind ähnlich aufgebaut. Lediglich die Liefermenge kann abweichen, was Vor- und Nachteile mit sich bringt.
- Einfacher Bokashi Eimer: Diese Produkte sind ideal für Einsteiger. Für all jene, die einen ersten Versuch unternehmen wollen, Bokashi herzustellen, genügt ein Gefäß. Ebenso bietet sich diese Option für kleinere Haushalte an, wo eher weniger Biomüll anfällt.
- Bokashi Eimer Set: Der Kauf im Set bietet Vorzüge und hilft beim Sparen. Ein Set erweist sich meist als deutlich günstiger. Es werden zwei Eimer geliefert. Diese können beispielsweise im Garten und in der Wohnung aufgestellt werden. Ein Bokashi-Set ist hilfreich für größere Haushalte und Personen, die im Sommer viel Zeit im Garten verbringen und dort auch Obst und Gemüse verwerten und Mahlzeiten zubereiten.
Welches Zubehör ist für die Bokashi Herstellung notwendig?
Wer sich mit dem Gedanken trägt, sich ein Bokashi Set selbst herzustellen, wird folgendes Zubehör benötigen:
- Bokashi Eimer: Dieser sollte in jedem Fall über einen luftdichten Verschluss verfügen. Wichtig sind weiterhin der Zapfhahn für die Flüssigkeit und ein Abtropfgitter.
- Verdichtungskelle: Diese Kelle ist notwendig, damit sich der Anteil von Flüssigkeit und Sauerstoff im Gefäß verringert und die Masse gut verdichtet werden kann.
- Bokashi Ferment: Mit diesem Produkt lässt sich der Fermentationsprozess beschleunigen. Darüber hinaus werden unangenehme Gerüche verhindert. Meist werden Dinkelspelzen oder Weizenkleie als Ferment genutzt.
- Effektive Mikroorganismen: In diesen Lösungen sind die für die Fermentation notwendigen Bakterien enthalten.
Wohin mit dem Bokashi Saft?
Während des Fermentationsprozesses geht den Stoffen Flüssigkeit verloren. Das im Bokashi-Eimer anfallende Wasser ist eine nährstoffreiche Lösung, welche Stickstoff, Magnesium oder Kalium in unterschiedlichen Anteilen und in Abhängigkeit von den verwendeten Lebensmittelresten enthält.
Bokashi Saft kann alle zwei bis drei Tage abgelassen werden. Dies ist nicht zu vergessen, ansonsten kann die Flüssigkeit zu schimmeln beginnen. Bokashi-Saft kann als Flüssigdünger genutzt werden, sollte aber mit reichlich Wasser verdünnt werden. Bei jungen oder empfindlichen Pflanzen wird ein Mischverhältnis von 1:100 empfohlen.
Folgende Verwendungsmöglichkeiten sind gegeben:
- Pflanzenjauche: 1:100 mit Wasser mischen
- Pflanzenschutzmittel: 40 Milliliter Bokashi Saft auf 500 Milliliter Wasser
- Kompostbeschleuniger: 1:100 mit Wasser mischen
- Rohrreiniger für den Abfluss: etwa 50 Milliliter, unverdünnt verwenden
Wie wird Bokashi verwendet?
Nach wenigen Wochen kann dem Bokashi-Eimer ein Dünger entnommen werden, der fertigen Produkten aus dem Handel in nichts nachsteht. Etwa nach zwei Wochen kann nachgeschaut werden, wie weit die Fermentation vorangeschritten ist.
Riecht der Inhalt des Eimers säuerlich, etwa wie Apfelessig und erinnert das Aussehen des im Gefäß befindlichen Materials an Sauerkraut und besitzt eine ähnlich glasige Optik, ist das Bokashi gebrauchsfertig.
Der Inhalt des Eimers wird vor Gebrauch mit Erde vermischt. Dabei sind 16 Liter Bokashi ausreichend für etwa 100 Liter normale Gartenerde. Bei Starkzehrern wie Kartoffeln oder Tomaten kann jede Pflanze etwa 250 Gramm Bokashi erhalten.
Bokashi besitzt einen niedrigen pH-Wert. Damit sich dieser neutralisiert und die Wurzeln empfindlicher Jungpflanzen keinen Schaden nehmen, sollte die fertige Erdmischung vor der Verwendung etwa eine Woche ruhen.
Was gehört in den Bokashi?
Theoretisch können alle Küchenabfälle, die irgendeine Form von Zucker enthalten, in den Bokashi gegeben werden.
Folgende Stoffe sollten möglichst nicht in das Gefäß:
- Fleisch und Fisch: Schädlinge, Mäuse und Ratten werden angezogen
- stärkehaltige Essensreste: gekochte Kartoffeln, Pasta, riechen schlecht
- Fette und Öle: hemmen den Abbau
- Papier und Holz: sehr langsamer Abbau, da kaum Zucker enthalten ist
Worauf sollte beim Kauf von Bokashi-Sets noch geachtet werden?
Wer zukünftig weniger Küchenabfälle entsorgen und umweltbewusster leben möchte, ist mit einem Bokashi-Set gut beraten. Vor dem Kauf sollten einige wichtige Kriterien Beachtung finden:
- Größe: Ein Bokashi Eimer wird in unterschiedlichen Größen angeboten. Die Auswahl sollte sich danach richten, wie viele Personen im Haushalt leben und welche Mengen an Bio-Müll täglich anfallen. Für einen durchschnittlichen Haushalt sind Bokashi Eimer mit einem Fassungsvermögen von 16 Litern ausreichend.
- Form: Wer sein Bokashi-Set in der Küche unterbringen will, wird auch auf die Form der Behältnisse achten. Meist sind die Eimer rechteckig und eher unauffällig. Um speziellen Ansprüchen gerecht zu werden, bietet der Handel mittlerweile auch quadratische und runde Bokashi Eimer an.
- Farbe: Auch hier gilt, das Kriterium ist lediglich wichtig, wenn die Bokashi Verwendung im Zimmer geschehen soll. Die Eimer werden in verschiedenen dezenten Farbgebungen angeboten. Dabei besteht die Wahl aus folgenden Nuancen: Weiß, Beige, Grün, Braun, Grau und Schwarz.