Kirschlorbeer entfernen ohne mühsames Ausgraben
Kirschlorbeer ist zäh. Seine Wurzeln graben sich tief in den Boden und machen es schwer, ihn vollständig herauszuholen. Wer nicht stundenlang graben oder schwere Geräte einsetzen will, kann die Pflanze auch gezielt zum Absterben bringen. Der Trick liegt darin, dem Strauch Stück für Stück die Lebensgrundlage zu entziehen – ganz ohne den Boden umzupflügen oder sich den Rücken zu verrenken.
So geht’s: Eine Anleitung
Mit etwas Geduld lässt sich Kirschlorbeer auch dann entfernen, wenn man ihn nicht ausgräbt. Wichtig ist, gezielt vorzugehen und die Pflanze konsequent an der Regeneration zu hindern. So bleibt dir das lästige Ausbuddeln erspart – und du behältst trotzdem die Kontrolle über dein Beet.
So tief wie möglich abschneiden und Stumpf kreuzweise einschneiden
Zuerst schneidest du den Kirschlorbeer so bodennah wie möglich ab. Je näher du an die Erde kommst, desto weniger Energie hat die Pflanze, um erneut auszutreiben. Anschließend ritzt du den verbleibenden Stumpf mit mehreren Schnitten kreuzweise ein. Das öffnet die Oberfläche und unterbricht die Leitbahnen im Holz. Darüber kann später kein Wasser mehr effizient aufgenommen werden – ein wichtiger Schritt, um den Strauch nachhaltig zu schwächen.
Welches Werkzeug eignet sich dafür?
Ein stabiler Fuchsschwanz oder eine Klappsäge mit grobem Blatt ist für den Schnitt ideal. Achte darauf, dass die Säge scharf ist – das spart Kraft und sorgt für saubere Schnitte. Für die Kerben im Stumpf genügt ein Beil oder ein Zimmermannshammer mit scharfer Kante. Wer lieber feiner arbeitet, kann auch ein stabiles Taschenmesser oder eine schmale Ziehklinge verwenden. Wichtig ist nur, dass die Einschnitte tief genug sind.
Alternative zur Säge: Stubbenfräse / Wurzelfräse
Wenn du den Stumpf mechanisch zerkleinern willst, ist eine Stubbenfräse eine Option. Diese Geräte tragen den Wurzelstock Stück für Stück ab – das geht schnell, ist aber nicht ganz unkompliziert. Viele Baumärkte verleihen solche Maschinen tageweise. Bedenke aber: Sie sind groß, schwer und nicht gerade wendig. In engen Beeten, zwischen Stauden oder nah an Zäunen kommst du damit kaum voran. Zudem können sie bei falscher Anwendung umliegende Pflanzen beschädigen. Wer sich damit nicht auskennt, sollte besser die Finger davon lassen – oder einen Fachbetrieb beauftragen.
Neuaustriebe entfernen
Auch wenn der Stumpf stark beschädigt ist, gibt der Kirschlorbeer oft nicht sofort auf. Aus dem Wurzelstock treiben neue Triebe aus – manchmal schon nach wenigen Wochen. Wenn du diesen Prozess stoppen willst, musst du dranbleiben. Jeder Austrieb kostet die Pflanze Energie, und genau diese Energie willst du ihr entziehen.
Neue Austriebe möglichst schnell entfernen
Sobald sich frische Triebe zeigen, solltest du sie sofort abschneiden oder abknicken. Warte nicht, bis sie kräftig werden – je früher du eingreifst, desto wirksamer ist der Energieentzug. Achte im Sommer besonders auf schattige Ecken im Beet, wo neue Triebe sich gerne verstecken.
Wie lange dauert es, bis der Kirschlorbeer ganz abstirbt?
Das kann einige Monate dauern – manchmal auch länger. Je nach Standort, Witterung und Zustand der Pflanze kann der Prozess bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen. Geduld zahlt sich hier aus. Wer konsequent alle Austriebe entfernt, wird mit der Zeit sehen, wie der Stumpf vertrocknet und kein Leben mehr nachkommt.
Abdecken mit Unkrautfolie kann Austriebe verhindern
Wenn du den Stumpf zusätzlich mit einer dunklen, dicken Folie abdeckst, nimmst du ihm das Licht. Damit erschwerst du neue Austriebe oder verhinderst sie ganz. Wichtig: Die Folie muss eng anliegen und lichtdicht sein. Steine oder Bretter helfen, sie zu fixieren. Diese Methode ist besonders effektiv in Kombination mit regelmäßigem Kontrollieren.
Das Gute: Kirschlorbeer bildet keine Wurzelausläufer
Ein Vorteil bei dieser Pflanze: Sie neigt nicht dazu, weit entfernt vom Stamm neue Triebe zu bilden. Du musst dich also nur auf die Stelle konzentrieren, an der der Kirschlorbeer stand. Anders als bei Bambus oder Schilf hast du hier keine Sorge, dass sich das Problem heimlich im Garten verteilt.
Kirschlorbeer absterben lassen: Kann / darf man ihn vergiften?
Wenn das Entfernen per Hand zu langwierig erscheint, stellt sich schnell die Frage: Geht das nicht schneller – vielleicht mit einem Mittel, das den Strauch von innen heraus zerstört? Tatsächlich gibt es eine Möglichkeit, ohne chemische Keule nachzuhelfen. Aber hier ist Vorsicht gefragt – nicht alles, was hilft, ist auch gut für den Garten drumherum.
Kirschlorbeer mit Bittersalz absterben lassen
Bittersalz, auch als Magnesiumsulfat bekannt, kann den Abbauprozess beschleunigen. Gib davon eine kleine Menge direkt in die Einschnitte des Stumpfes. Danach den Stumpf möglichst luft- und regendicht abdecken – eine umgedrehte Plastiktüte oder Folie funktioniert gut. So wird verhindert, dass der nächste Regen alles gleich wieder ausschwemmt. Der Effekt: Die Pflanze wird von innen geschwächt, weil die Stoffwechselprozesse gestört werden.
Ganz ohne Risiko ist das allerdings nicht. Gelangt zu viel Salz in den Boden, kann das auch benachbarte Pflanzen treffen – besonders flachwurzelnde Stauden oder junge Gehölze. Deshalb solltest du mit Fingerspitzengefühl dosieren und die Umgebung genau im Blick behalten.
Bitte keine Pflanzenvernichtungsmittel nutzen
Was nach der schnellen Lösung klingt, richtet im Garten oft mehr Schaden als Nutzen an. Herbizide aus dem Baumarkt sind nicht nur unnötig stark, sie greifen auch Bodenleben und Nachbarpflanzen an – teilweise mit Langzeitfolgen. Außerdem ist der Einsatz im Hausgarten rechtlich nicht immer erlaubt. Auf befestigten Flächen wie Terrassen oder Wegen darfst du sie zum Beispiel gar nicht verwenden. Und im Beet? Lieber Finger weg – die natürliche Variante braucht vielleicht etwas mehr Geduld, schont aber das Gleichgewicht in deinem Garten.
Warum überhaupt weg mit dem Kirschlorbeer-Strauch oder der Hecke?
Auf den ersten Blick wirkt Kirschlorbeer wie ein idealer Gartenbewohner: immergrün, schnittverträglich und schnellwachsend. Doch genau das wird ihm oft zum Verhängnis. Es gibt gute Gründe, warum man ihn entfernen will – oder manchmal sogar muss.
Zu groß geworden
Kirschlorbeer wächst zügig und breit. Was einmal als kleiner Sichtschutz gedacht war, entwickelt sich oft zu einer dominanten Wand aus Grün, die Licht wegnimmt und andere Pflanzen verdrängt.
Verdrängt heimische Pflanzen
Mit seinen dichten, dunklen Blättern lässt der Strauch kaum Licht an den Boden. Viele heimische Arten haben darunter zu leiden – vor allem Wildblumen, Farne oder kleine Gehölze, die unter ihm keine Chance haben.
Kein ökologischer Gewinn
Bienen, Schmetterlinge oder Vögel finden in Kirschlorbeer kaum Nahrung. Seine Blüten bieten nur wenig Pollen, und die Beeren sind für viele Tiere sogar giftig. Wer seinen Garten naturnäher gestalten möchte, greift deshalb lieber zu anderen Sträuchern.
Probleme bei der Pflege
Das Laub zersetzt sich nur sehr langsam. In der Kompostierung wird es schnell zur Last, weil es kaum verrottet. Auch das Schneiden ist oft mühsam – dicke Triebe und harter Wuchs machen den Rückschnitt anstrengend.
Anfällig für Krankheiten
Vor allem bei feuchtem Wetter neigt Kirschlorbeer zu Schimmel und Schrotfleckenkrankheit. Wird nicht rechtzeitig reagiert, breitet sich das schnell aus – auch auf benachbarte Pflanzen.
Giftigkeit
Blätter, Samen und Beeren enthalten giftige Stoffe wie Blausäureverbindungen. Für Haustiere, kleine Kinder und Wildtiere kann das zum Risiko werden – besonders in naturnahen Gärten oder Familienhaushalten ein wichtiges Argument gegen den Strauch.
Ungewollt gewachsen
Kirschlorbeer verbreitet sich gelegentlich über Vögel, die die Beeren fressen und die Samen im Garten wieder ausscheiden. So tauchen plötzlich neue Pflanzen an Stellen auf, an denen man sie gar nicht haben will – zwischen Stauden, im Rasen oder an der Grundstücksgrenze.
Gartenumgestaltung
Nach einem Hauskauf oder einer größeren Veränderung im Garten passt der alte Kirschlorbeer oft nicht mehr zum neuen Plan. Ob Terrasse, Nutzbeet oder eine offenere Bepflanzung – manchmal steht der Strauch einfach im Weg.
In einigen Regionen unerwünscht oder verboten
In manchen Kleingartenanlagen, Naturgärten oder ökologisch ausgerichteten Kommunen ist der Anbau von Kirschlorbeer nicht gern gesehen – teils sogar ausdrücklich untersagt. Das liegt vor allem daran, dass er sich negativ auf die Artenvielfalt auswirken kann. Wer sich an die Regeln seiner Schrebergartensiedlung halten muss oder will, kommt oft gar nicht drum herum, den Strauch zu entfernen. Lies hier nach, wo Kirschlorbeer verboten ist.
Fazit: Stur bleiben lohnt sich, wenn man Kirschlorbeer ohne Ausgraben entfernen möchte
Kirschlorbeer wird man nicht von heute auf morgen los – aber man muss ihn auch nicht ausgraben, um ihn dauerhaft zu entfernen. Wer konsequent vorgeht, regelmäßig nachschneidet und den Stumpf geschickt behandelt, gewinnt am Ende. Es braucht etwas Ausdauer, aber der Aufwand bleibt überschaubar. Und dein Garten dankt es dir mit Platz für Neues.