Bei der Wahl des richtigen Rindenmulchs ist die Korngröße besonders wichtig. Grobe Varianten bieten eine lange Haltbarkeit, während feiner Rindenmulch einen erstklassigen Kälteschutz verspricht. Woraus Rindenmulch besteht und wie man ihn am besten im Garten verteilt, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Eine Mulchschicht in den Beeten schützt vor Unkraut und bringt damit eine wesentliche Arbeitserleichterung mit sich. Wer sich für Dekormulch entscheidet, kann Farbe in den Garten bringen und für eine ansprechende Gestaltung der Gartenwege oder Spielbereiche sorgen.
Ist das Material bereits etwas verrottet, stellt Rindenhumus eine gute Nährstoffgrundlage für die Pflanzen dar. Rindenmulch ist in verschiedenen Körnungen erhältlich; grobes Material ist dabei besonders lange haltbar.
Rindenmulch besteht zum größten Teil aus Baumrinde
Die Antwort erscheint selbsterklärend – Rindenmulch besteht aus Baumrinde. Dies ist natürlich zutreffend, allerdings ist Rinde oft nicht der einzige Bestandteil. Nicht selten ist das Material auch von Nadeln, Aststücken oder kleinen Steinen durchsetzt.
Beim Kauf sollte auf das RAL-Zeichen geachtet werden. Produkte mit diesem Zertifikat müssen zu mindestens 94 Prozent aus Rinde bestehen.
Ebenso ist der Anteil an Cadmium relevant. Durch die Übersäuerung der Wälder wird das Schwermetall gelöst und in der Baumrinde eingelagert. Die Hersteller sollten den Cadmium-Anteil auf der Verpackung des Rindenmulchs ausweisen. Pro Kilogramm sollten nicht mehr als 1,5 Milligramm Cadmium enthalten sein.
Rindenmulch reduziert die Unkrautbildung und schützt die Pflanzen
Wer Rindenmulch im Garten verwendet, kann von vielen Vorteilen profitieren. Eine Schicht aus Rindenmulch versorgt den darunter liegenden Boden mit Nährstoffen und verhindert, dass sich Unkraut durchsetzt.
Darüber hinaus kann die Feuchtigkeit im Boden durch die Verwendung von Rindenmulch länger gehalten werden. Ein Belag aus Rindenmulch schützt Pflanzen auch sehr gut. Je dicker die Schicht ist, desto besser sind die Wurzeln der Pflanzen zudem vor Kälte und Frost geschützt.
Auch im Hinblick auf die Optik kann Rindenmulch punkten. So können nicht nur Beete, sondern auch Wege oder andere Bereiche des Gartens mit Rindenmulch aufgewertet werden. Einige Sorten sind auch in Rot, Blau oder Grün erhältlich. Dabei wird die Baumrinde mit naturverträglichen Farben eingefärbt.
Die wichtigsten Vorteile zusammengefasst:
- wirkt wie ein natürlicher Dünger
- die Bildung von Unkraut wird reduziert
- die Feuchtigkeit hält sich länger im Boden
- die Pflanzen sind im Winter besser vor Kahlfrösten geschützt
- die Optik des Gartens wird aufgewertet
Allerdings kann Rindenmulch auch Nachteile mich sich bringen. Zu diesen gehören:
- nicht alle Pflanzen vertragen Rindenmulch (beispielsweise mediterrane Pflanzen)
- Rindenmulch entzieht dem Boden Stickstoff
- Schnecken können durch Rindenmulch angelockt werden
Damit die Vorteile zum Tragen kommen, sollte jedoch stets darauf geachtet werden, dass es sich um hochwertigen Rindenmulch handelt.
Eine Schicht aus Rindenmulch sollte nicht dicker als 10 cm sein
Es kann empfohlen werden, bei der Ausbringung von Rindenmulch nicht sparsam zu sein. Rindenmulch kann zwischen fünf und zehn Zentimeter dick aufgetragen werden.
Wer dies berücksichtigt, wird mit einem 50 Liter Pack Mulch etwa einen halben Quadratmeter Fläche versorgen können.
Rindenmulch gibt es in unterschiedlichen Körnungen
Neben der Unterscheidung in verschiedene Holzarten, ist die Körnung ein wichtiges Kriterium. Rindenmulch ist in unterschiedlichen Körnungen erhältlich, die sich je nach Verwendungszweck besser oder schlechter eignen.
Ein kurzer Überblick:
- Rindenmulch mit feiner Körnung: Als fein wird eine Körnung von bis zu 20 Millimetern angesehen. Durch den dünnen Auftrag wird ein zuverlässiger Bodenschutz hergestellt. Dieser Rindenmulch eignet sich besonders gut als Winterschutz für Beet- und Kübelpflanzen.
- Rindenmulch mit grober Körnung: Grober Rindenmulch besitzt eine Körnung von 30 bis 60 Millimeter. Das grobe Material verfügt über eine längere Haltbarkeit und ist zur dekorativen Gestaltung von Gartenwegen ideal. Auch die großflächige Aufbringung auf den Beeten ist möglich.
- Rindenmulch aus Kiefernrinde: Da es sich bei der Kiefer um eine heimische Holzart handelt, besitzt dieses Produkt eine positive Öko-Bilanz. In Kombination mit der rötlichen Pinienrinde kann das helle Kiefernholz besonders ausdrucksvoll zur Geltung kommen.
- Rindenmulch aus Pinienrinde: Rindenmulch aus Pinienrinde besitzt eine sehr gute Haltbarkeit. Die rötliche Färbung hebt das Material optisch hervor und macht Pinienmulch ideal für die Gestaltung von Gehwegen.
Rindenmulch verteilen – darauf gilt es zu achten
Beim Ausbringen von Rindenmulch sollten einige wichtige beachtet werden. Bevor der Rindenmulch im Beet verteilt wird, ist der Boden entsprechend vorzubereiten. Die Erde ist von Unkraut und Wurzeln zu befreien.
Bei starkem Unkrautwuchs kann unter dem Rindenmulch zusätzlich Unkrautvlies verlegt werden. Um dem Unkraut aktiv zu begegnen, ist an stark bewachsenen Stellen ein Auftrag des Mulchs in Lagen zwischen sieben und zehn Zentimetern sinnvoll.
An einem luftigen Standort ist Rindenmulch mit einer feinen Körnung besser geeignet. Das Material besitzt eine höhere Dichte und wird daher vom Wind weniger davongetragen. Damit es nicht zu einem Absinken des Stickstoffgehalts im Boden kommt, sollte auch nach dem Auftrag von Rindenmulch weiterhin gedüngt werden.
Nicht alle Pflanzen vertragen Rindenmulch
Rindenmulch kann vielseitig angewendet werden, alle Pflanzen vertragen die Behandlung jedoch nicht. Ungünstig wirkt sich eine Mulchschicht besonders auf Flachwurzler und Jungpflanzen aus, denn diese besitzen einen hohen Lichtanspruch.
Weniger geeignet ist der Auftrag einer Mulchschicht auch für Pflanzen, die Trockenheit lieben.
Bei diesen Pflanzen sollte Rindenmulch nicht zur Anwendung kommen:
- Gemüse
- Kräuter
- Rosen
- Steingartenpflanzen
Umso mehr wird Rindenmulch von Hortensien, Rhododendren und anderen Pflanzen, die sich in einem humosen und leicht sauren Substrat wohlfühlen, angenommen.
Worauf ist beim Kauf von Rindenmulch zu achten?
Um ein passendes und qualitativ hochwertiges Produkt zu finden, sind einige Kriterien ins Auge zu fassen:
Menge
Die benötigte Menge sollte vor dem Kauf zumindest grob kalkuliert werden. Dabei ist zu bedenken, dass von einer Füllhöhe von sieben bis zehn Zentimetern ausgegangen werden sollte, wenn die Mulchschicht zuverlässig gegen Unkraut wirken soll.
Steht die Füllhöhe fest, kann der genaue Bedarf ermittelt werden. Bei einem Zentimeter Höhe werden pro Quadratmeter zehn Liter Rindenmulch benötigt. Wird von einer Höhe von sieben Zentimetern ausgegangen, werden pro Quadratmeter folglich 70 Liter gebraucht. Dies entspricht einer Menge von 20 Kilogramm.
Körnung
Über die Körnung haben wir bereits gesprochen. Zwischen fein und grob, können noch weitere Differenzierungen gemacht werden. Damit lässt sich die Körnung des Materials perfekt dem gewünschten Einsatzort anpassen:
- feine Körnung = Pflanztöpfe, Blumenkästen
- mittlere Körnung = Rabatten, kleine Beete
- grobe Körnung = Gartenwege, Teichränder, Unterfüllung von Sträuchern
- sehr grobe Körnung = Fallschutz unter Spielgeräten
Material
Rindenmulch besteht aus zerkleinerter Baumrinde. In den meisten Fällen handelt es sich um Rinde von Nadelhölzern. Kiefernrinde ist besonders beliebt, denn ihr hoher Gehalt an Gerbsäure verhindert das Wachstum von Unkraut besonders effizient.
Neben dem groben Rindenmulch kann auch über die Anschaffung von Rindenkompost nachgedacht werden. Rindenkompost ist angerotteter Rindenmulch. In diesem Material ist weniger Stickstoff gebunden, was vielen Pflanzen entgegenkommt.
Pinienrinde wird häufig aufgrund der rotbraunen Färbung bevorzugt. Wer den optischen Aspekt favorisiert, kann auch zu eingefärbtem Dekormulch greifen.
Alternativprodukte
Zum Mulchen können weitere Materialien eingesetzt werden. Dabei werden verschiedene Vor- und Nachteile deutlich.
Empfehlenswerte Alternativen zu Rindenmulch sind:
- Pinienrinde: Dieser Rindenmulch wurde bereits angesprochen. Das Material ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch nährstoffreich und lange haltbar. Meist enthält das Naturprodukt aus dem Mittelmeerraum kaum Schadstoffe.
- Holzhackschnitzel: Eine gute Alternative zu Rindenmulch sind Holzhackschnitzel. Sie fallen beim Fällen von Bäumen an. Das Material eignet sich weniger für das Mulchen von Beeten, kann aber gut für Gartenwege oder Spielplätze eingesetzt werden. Hackschnitzel aus Holz sind staubarm, mehrere Jahre haltbar und sorgt für einen guten Winterschutz. Vorsicht bei der Lagerung: Holzhackschnitzel schimmeln leicht.
- Kakaoschalen Mulch: Seit geraumer Zeit sind auch Kakaoschalen als Mulchprodukt auf dem Markt. Das feine Material unterdrückt wirkungsvoll den Unkrautwuchs, setzt organische Nährstoffe frei und es besteht nicht die Gefahr, dass der Boden übersäuert.
- Lavamulch: An einem sonnigen Standort kommen den Pflanzen die wasserspeichernden Eigenschaften von Lavamulch zugute. Auch als Winterschutz ist Lavamulch gut geeignet. Da das Material wenige Nährstoffe besitzt, ist eine ausreichende Düngung wichtig.
- Kies oder Splitt: Kies kommt häufig in Beeten und Steingärten alternativ zu Rindenmulch zum Einsatz. Da Kies sehr gute Wärmespeichereigenschaften besitzt, ist das Material ein zuverlässiger Winterschutz. Gleiches gilt auch für eine Abdeckung aus Splitt. Nährstoffe enthalten die Materialien nicht, sodass eine regelmäßige Düngung nicht vernachlässigt werden.
- Angetrockneter Rasenschnitt: Beim Mähen des Rasens bleibt das geschnittene Gras zurück. Dieses muss nicht entsorgt, sondern kann weiterverwendet werden. Es sollte jedoch getrocknet werden. Zudem ist es wichtig, dass die Schicht nicht dicker als fünf Zentimeter ist. Eine gute Alternative ist auch gehäckselter Strauchschnitt.