Arbeitshandschuhe kaufen – Gummi, Leder oder Synthetik?
Im Garten fallen die unterschiedlichsten Arbeiten an. Um sich bei ihrer Erledigung nicht zu verletzen, zieht man im Idealfall ein Paar Handschuhe an. Für den Garten gibt es zwar spezielle Gartenhandschuhe, doch für manche Aufgaben sind richtige Arbeitshandschuhe besser geeignet.
Arbeitshandschuhe unterscheiden sich häufig in Bezug auf die Qualität und das Material von Gartenhandschuhen. Durch das bei der Herstellung verwendete Material sind sie in der Regel robuster und strapazierfähiger. Hierfür müssen sie jedoch die richtigen Voraussetzungen mitbringen.
Nicht nur das Material ist bei der Wahl der richtigen Arbeitshandschuhe entscheidend, sondern auch die Größe, sowie weitere Faktoren. Ferner ist es immer empfehlenswert zu wissen, wie man die Arbeitshandschuhe pflegt, damit sie möglichst lange einsetzbar sind.
Welche Aufgabe erfüllen Arbeitshandschuhe und für welche Aufgaben im Garten werden sie eingesetzt?
Arbeitshandschuhe sind dazu konzipiert, den Träger bei gefährlicheren Arbeiten im Garten zu schützen und gehören deshalb auch zur persönlichen Schutzbekleidung in anderen Arbeitsbereichen. Die regulären Anforderungen an Arbeitshandschuhe sind je nach Einsatzbereich unterschiedlich und umfassen unter anderem:
- Reißfestigkeit
- Stichfestigkeit
- Schnittfestigkeit
- Rutschfestigkeit
- wasserdicht und säurefest
Das bedeutet, dass immer, wenn es im Garten etwas härter zugeht, der Einsatz von Arbeitshandschuhen empfehlenswert ist. Denn in der Regel sind bestimmte Arbeitshandschuhe für spezifische Arbeiten im Garten besser geeignet als gewöhnliche Gartenhandschuhe. Hier einmal ein paar Beispiele, bei denen die Verwendung von Arbeitshandschuhen sinnvoll erscheint:
- Einsatz von chemischen Mitteln (zum Beispiel Dünger)
- Schnitt von besonders dornigem Geäst
- Umgang mit splitterndem Holz
- Arbeit mit diversen Werkzeugen (zum Schutz vor Blasen und Schwielen an der Hand)
- Transport von schweren oder kantigen Steinen
Aus welchen Materialien werden Arbeitshandschuhe typischerweise gefertigt?
Arbeitshandschuhe werden heutzutage aus modernen Materialien gefertigt, die nicht nur die oben genannten Bedingungen erfüllen, sondern auch mehrfach verwendbar sind. Während so mancher Gartenhandschuh nach einigen intensiven Einsätzen entsorgt werden muss, halten robuste Arbeitshandschuhe sehr viel länger. Für ihre Herstellung kommen die folgenden Materialien zum Einsatz:
- Leder: Ein sehr robustes und widerstandsfähiges Material, das viel Hitze aushält und den Händen beim Arbeiten den nötigen Schutz bietet. Leder hält länger, ist aber durch seine Dicke eher für grobmotorische Arbeiten einsetzbar. Leider sind sie auch nicht wasserdicht. Durch die Passform rutschen die Handschuhe auch ein wenig und sind weniger griffig.
- Synthetik: Künstliche Materialien wie Latex erhalten die Feinmotorik und bieten einen effektiven Schutz bei der Arbeit mit Öl und Wasser. Sie sind jedoch nicht besonders atmungsaktiv und verursachen verschwitzte Hände. Als Alternative für Latex kommt oft Nitril oder Elasthan zum Einsatz, welche ähnlich von ihrer Struktur sind, aber verträglicher bei Allergikern. Als weitere Alternative werden auf dem Markt auch Modelle aus Polyurethan angeboten. Sie bieten die höchste Bewegungsfreiheit unter den Arbeitshandschuhen, haben viele Vorteile und passen sich perfekt an die Hand des Trägers an.
- Baumwolle: Manche Arbeitshandschuhe sind aus Baumwolle gefertigt. Sie bieten einen besonders hohen Tragekomfort, sind relativ passgenau und für Feinarbeiten zu gebrauchen. Ihr Schutz ist nicht so hoch wie bei Lederhandschuhen und sie sind auch weniger wasserdicht, doch besitzen sie eine hohe Atmungsaktivität und es ist einfach angenehm, mit ihnen zu arbeiten.
- Gummihandschuhe: Sie eignen sich ausschließlich für kurze Arbeiten, da man rasch anfängt, in ihnen zu schwitzen. Somit ist das Risiko erhöht, dass sie leichter von der Hand rutschen. Bei der Arbeit mit chemischen Mitteln sind sie jedoch unerlässlich.
- Kombinierte Materialien: Die Basis mancher Handschuhe besteht aus Baumwolle, die Finger sind jedoch mit einem Latexüberzug behandelt. Dies verleiht ihnen nicht nur einen hohen Tragekomfort, sie werden gleichzeitig auch noch wasserdicht. Derlei Handschuhe sind der Allrounder im Garten, der sich für vielerlei Aufgaben eignet, für den man keine reinen Gartenhandschuhe gebrauchen möchte. Allerdings haben sie den Nachteil, dass sie nicht den vollen Schutz bieten, wie zum Beispiel reine Lederhandschuhe.
Für welches Material man sich entscheidet, hängt ausschließlich davon ab, welche Arbeiten erledigt werden müssen und ob man hierbei einen spezifischen Schutz benötigt.
Worauf beim Kauf noch geachtet werden sollte
Neben dem Material und dem Einsatzbereich ist beim Kauf von Arbeitshandschuhen noch auf andere Faktoren zu achten. Mit dazu gehören die Folgenden:
- Gummizüge/Fixierung: Manche Arbeitshandschuhe sind mit Gummizügen ausgestattet, andere mit Klett- oder Zugfixierung am Handgelenk. Dies gewährleistet einen besseren Sitz und somit eine sicherere Arbeit. Ein guter Arbeitshandschuh besitzt eines von beidem.
- Verstärkungen: Handschuhe nutzen sich an manchen Stellen unterschiedlich stark ab. Besonders häufig kommt es zum Beispiel vor, dass sich der Stoff zwischen Daumen und Zeigefinger schneller abreibt als an der restlichen Hand. Daher ist es sinnvoll, wenn der Arbeitshandschuh an solchen Stellen verstärkt ist. Bei Lederhandschuhen wird hier zum Beispiel eine zweite Schicht Leder eingearbeitet.
- Noppen: Für manche Arbeiten ist es sinnvoll, wenn der Arbeitshandschuh zusätzlich mit Noppen auf der Handfläche ausgestattet ist. Dies gewährleistet eine höhere Rutschfestigkeit, da die Handschuhe dank ihnen einen festeren Grip besitzen.
- Größe: Arbeitshandschuhe gibt es sowohl für Herren, Damen und Kinder und somit in verschiedenen Größen. Die Handschuhe sollten grundsätzlich die richtige Größe besitzen, um gut an der Hand zu sitzen. Denn je besser sie passen, desto höher ist auch die Sicherheit. Sind die Handschuhe hingegen zu groß, besteht das Risiko, dass sie während der Arbeit von der Hand rutschen.
- Menge: Von so manchen Arbeitshandschuhen erhält man nicht nur ein Paar, sondern gleich mehrere. Einen Dreier- oder Sechserpack zu erwerben ist besonders dann sinnvoll, wenn es absehbar ist, dass die Handschuhe nur ein paar Einsätze aushalten. Dank der weiteren Paare hat man immer einen Ersatz, wenn die alten Arbeitshandschuhe Schäden aufweisen und nicht mehr zu gebrauchen sind.
- Wärmehaltung: Manche Gartenarbeiten werden im Winter erledigt, andere im Sommer. Im Winter kann es daher sinnvoll sein, wenn die Arbeitshandschuhe speziell für die kalte Jahreszeit geeignet sind. Sogenannte Thermo-Arbeitshandschuhe halten eher die Wärme und schützen gleichzeitig vor Verletzungen. Modelle für den Sommer sind dagegen etwas dünner, aber genauso effektiv, was den Schutzeffekt angeht.
- DIN-Norm: Seit 2019 gibt es eine neue DIN-Norm, die speziell für Arbeitshandschuhe erstellt wurde. Ist ein Arbeitshandschuh mit der Bezeichnung EN 388:2019 ausgezeichnet, entspricht er sämtlichen Sicherheitsanforderungen, die innerhalb der besagten Norm aufgeführt sind. Für eine noch bessere Beurteilung ist sogar eine Einteilung von null bis fünf Punkten enthalten, welche für die jeweilige Festigkeit steht. Beim Kauf ist es also immer sinnvoll, auf die Nennung dieser Bezeichnung zu achten.
- Schadstoffbelastung: Leider sind nach wie vor viele Arbeitshandschuhe mit Schadstoffen belastet, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Dies möchte selbstverständlich niemand seinen Händen antun, geschweige denn den Pflanzen, die er damit anfasst. Weichmacher sollten daher nicht in den Arbeitshandschuhen enthalten sein. Je nachdem, aus welchem Material der Handschuh gefertigt ist, besitzt er zusätzlich eine Öko-Tex-
Wie werden Arbeitshandschuhe gepflegt?
Wer seine Arbeitshandschuhe regelmäßig reinigt und pflegt, hat in der Regel auch länger etwas von ihnen. Die Pflege hängt jedoch auch maßgeblich wieder mit dem Material zusammen.
Synthetik- oder Baumwollhandschuhe können in der Regel ohne Probleme bei 30 Grad Celsius in die Waschmaschine gegeben werden. Lederhandschuhe sind dagegen etwas aufwändiger zu behandeln. Sie wäscht man idealerweise mit warmem Wasser ab und entfernt Flecken mit einer weichen Bürste.
Bevor sie wieder genutzt werden, sollten die Arbeitshandschuhe gut trocknen. Im Zweifelsfall ist es außerdem sinnvoll, auf die Wasch- und Pflegeanleitung des Herstellers zu achten. Diese findet man auf einem Zettel, der im Handschuh eingenäht ist.
Eine Ausnahme bei der Reinigung sind Gummihandschuhe. Kommen sie mit Säure oder anderen Chemikalien in Berührung, zieht man sie am besten nach der Arbeit nach links verdreht aus und gibt sie anschließend in ein warmes Reinigungsbad mit Spülmittel. Sie sollten ebenfalls vor dem nächsten Einsatz gut durchtrocknen und wieder auf rechts gezogen werden.