Schnittschutzhose kaufen – Mehr Sicherheit beim Arbeiten mit der Kettensäge
Schnittschutzhosen sind in zahlreichen Ausführungsformen erhältlich. Auch wenn die Auswahl groß ist, können Käufer anhand ihrer Arbeitsweise und ihren persönlichen Anforderungen schnell das richtige Modell finden.
Wichtigstes Kaufkriterium ist zunächst eine umfassende Zertifizierung des Produktes. Angaben über die Form, die Sicherheitsklasse und weitere Untersuchungen wie z. B. durch das KWF dürfen bei der Wahl einer Schnittschutzhose nicht fehlen.
Schnitt, Farbe und Material können hingegen nach dem persönlichen Geschmack gewählt werden. Auch die Marke der Schnittschutzhose spielt für viele Käufer eine Rolle.
Unter der Voraussetzung, dass die Schnittschutzhose die Anforderungen der DIN EN 381-5 erfüllt und idealerweise durch das KWF geprüft wurde, sind alle Modelle zunächst als sicher einzuschätzen.
Auch wenn es den perfekten Schutz nicht gibt, so kann dieser durch hochwertige Materialien, eine saubere Verarbeitung und eine gute Passform de Schnittschutzhose deutlich erhöht werden.
Frauen werden es bei der Wahl einer passenden Schnittschutzhose schwer haben: Spezielle Damenmodelle werden nur durch wenige Hersteller vertrieben, sodass sich Frauen hier häufig mit einer Schnittschutzhose für Herren zufriedenstellen müssen.
Viele Hersteller bieten Größentabellen, in denen die passende Größe mithilfe von Körpermaßen ermittelt werden kann. Unser Tipp: Die weibliche Konfektionsgröße plus sechs ergibt ungefähr die korrespondierende Herrengröße.
Material, Verarbeitung und Funktionsweise von Schnittschutzhosen
Schnittschutzhosen sind zumeist aus einem Oberstoff und einer Schnittschutzeinlage gefertigt, die sich durch sehr lange, feine und reißfeste Fäden auszeichnet. Die Funktionalität der Schutzkleidung ergibt sich aus diesen Spezialfäden, die sich bei Berührung mit der Kettensäge um das Antriebsrad wickeln und zu einer Blockierung des Gerätes führen.
Für den Oberstoff kommen Baumwolle, Kunstfasern oder Mikrofaser zum Einsatz, die der Schnittschutzhose je nach Materialwahl und Zusammensetzung weitere Eigenschaften verleihen (z. B. Wasserfestigkeit, Schmutzabweisung, geringes Gewicht). Einige Hersteller werben zusätzlich mit Materialien, die zusätzlich gegen Zecken oder Dornen schützen.
Wichtig zu wissen: Schnittschutzhosen verlieren ihre Sicherheit bei Beschädigungen. Kleinere Löcher oder Risse dürfen nur dann geflickt werden, wenn sie den Oberstoff betreffen. Für die Reparatur der Stoffoberfläche sollten Spezialflicken verwendet werden, die viele Hersteller für ihre Schnittschutzhoses anbieten.
Grundsätzlich sollten die Schnittschutzhose außerdem bei regelmäßiger Benutzung alle 12-18 Monate ersetzt werden. Dies gilt insbesondere, wenn die Schnittschutzhose regelmäßig in der Maschine gewaschen wird. Der Schnittschutz leidet außerdem, wenn die Schnittschutzhose zu heißen Temperaturen ausgesetzt wird oder wenn sie einläuft.
Eine Testreihe des KWF führte zu dem Ergebnis, dass bereits 20 Waschgänge in der Maschine den Schutz komplett zunichte machen kann. Auch äußerlich unversehrte Schnittschutzhosen müssen deshalb regelmäßig ersetzt werden
DIN-Normen und KWF-Sicherheitsklassen von Schnittschutzhosen
Schnittschutzhosen werden in verschiedene Sicherheitsklassen eingeordnet und sollten außerdem eine KWF-Standard-Untersuchung durchlaufen. Damit Schnittschutzhosen explizit als Sicherheitskleidung ausgewiesen werden dürfen, müssen sie strenge Sicherheitsauflagen erfüllen.
Diese sind in der DIN EN 381-5 (Schutzkleidung für Benutzer von handgeführten Kettensägen – Teil 5: Anforderungen an den Beinschutz) geregelt. Neben der Angabe über die DIN EN 381-5 erkennt man gute Schnittschutzhosen außerdem am Prüfsiegel des KWF (Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V.).
Als unabhängige Einrichtung prüft der eingetragene Verein Sicherheitskleidung und Maschinen, die für den Einsatz in der Forstwirtschaft geeignet sind. Produkte, die das KWF-Label führen, wurden umfassend auf ihre Eigenschaften und Ausstattung untersucht und erhalten nur dann das entsprechende Siegel, wenn sie den hohen Anforderungen des Kuratoriums gerecht werden.
Unterschieden werden zwei verschiedene Auszeichnungen:
- KWF-Profi: Produkte, die den hohen Anforderungen von Profi-Anwendern gerecht werden müssen.
- KWF-Standard: Produkte, deren Sicherheitsaspekte für den Einsatz im Hobby- und semiprofessionellen Einsatz ausreichen.
Ob der Schnittschutz der jeweiligen Modelle für die persönlichen Anforderungen ausreichend ist, lässt sich an der Schnittschutzklasse ablesen.
Diese Sicherheitsklasse gibt an, welche Umdrehungsgeschwindigkeit der Kettensäge von der Schnittschutzhose noch gestoppt werden kann. Mit steigender Schutzklasse erhöht sich der Sicherheitsfaktor.
Für Privatanwender sind Schnittschutzhosen der Klasse 1 in der Regel ausreichend; Profis benötigen je nach verwendetem Werkzeug jedoch eine höhere Klasse. Die Schnittschutzhose sollte immer passend zur verwendeten Kettensäge gewählt werden.
- Schnittschutzklasse 0: 16 m/s
- Schnittschutzklasse 1: 20 m/s
- Schnittschutzklasse 2: 24 m/s
- Schnittschutzklasse 3: 28 m/s
Wichtig zu wissen: Der Schnittschutz gilt grundsätzlich für auslaufende Kettensägen. Der Schutz ist nicht bei Sägen gegeben, die unter Volllast mit dem Material in Berührung kommen.
Schnittschutzhose – Schnitte und Ausführungen
Wer eine Schnittschutzhose kaufen will, muss sich für einen Hosenschnitt entscheiden. Neben der klassischen Bundhose sind Latzhosen und Beinlinge auf dem Markt vertreten.
Passform, Sitz und Bequemlichkeit sind wichtige Faktoren beim Kauf, sodass persönliche Vorlieben und individuelle Anforderungen an die Schnittschutzhose vor dem Kauf ermittelt werden müssen.
Alle Modelle werden weiterhin in der Form beschrieben, in der die Schnittschutzeinlagen in der Hose positioniert sind:
- Schnittschutzhose Form A: Schnittschutzhosen der Form A sind für Holzerntearbeiten und den professionellen Einsatz besonders gut geeignet. Die Einlagen befinden sich hier im vorderen Bereich des Beins und sind leicht über die linke Seite der Beine hinweggezogen. Dies entspricht der Körperhaltung beim Sägen und stellt damit auch die häufigste Form auf dem Markt dar. Bis auf wenige Ausnahmen ist Form A für alle Nutzer gleich gut geeignet.
- Schnittschutzhose Form B: Auch Form B ist für professionelle Nutzer und Hobbyförster geeignet, auf dem Markt jedoch nicht sehr weit verbreitet. Der Schnittschutz deckt die Vorderseite komplett ab. Das linke Bein ist außen und innen geschützt, während das rechte Bein nur auf der Innenseite bedeckt ist. Diese Modelle schützen allerdings nur Rechtshänder wirklich gut vor einer Verletzung.
- Schnittschutzhose Form C: Der Rundumschutz deckt Vorder-, Rück- und Innenflächen ab und ist für Nutzer konzipiert, die nur selten mit der Kettensäge umgehen oder aus anderen Gründen einen besonders umfassenden Schutz benötigen. Für den häufigen Gebrauch ist diese Ausführungsform aufgrund von Gewicht, Komfort und Flexibilität wenig geeignet.
Wer das erste Mal eine Schnittschutzhose kaufen möchte, steht außerdem vor der Frage, was die Vorteile von Latzhosen, Bundhosen und Beinlingen sind. Unabhängig von den persönlichen Vorlieben sind nicht alle Modelle für jeden Nutzer gleich gut geeignet.
Schnittschutzhose als Latzhose
- wärmste Ausführungsform, für Wintermonate geeignet
- kann durch die Hosenträger am Bund lockerer getragen werden
- gute Passform bei kräftiger Statur
- hohe Bewegungsfreiheit
- Tasche im Latz für Kleinteile
- guter Schutz vor Sägespänen
Schnittschutzhose als Bundhose
- für den Sommer geeignet
- leichter als Latzhosen
- kann mit Gürtel oder Hosenträgern getragen werden
- vergleichsweise günstig
- sehr große Auswahl
Schnittschutz-Beinlinge
- kann aufgrund der Einheitsgröße verliehen oder mit Familienmitgliedern geteilt werden
- vergleichsweise leicht
- häufig wasser- und schmutzabweisend
- kann über der persönlichen Kleidung getragen werden
- gute Passform durch viele Schnallen