Was tun bei Moos im Rasen?

Aktualisiert am: 02.12.2022

Wenn das Ziel eine dicht bewachsene grüne Rasenfläche ist, dann meint der Gärtner damit sicher nicht einen mit Moos überwucherten Teppich, der nach dem Winter auch noch viele gelbliche Stellen aufweist. Moosarten im Rasen sind nicht mit den samtig-grünen Polstern von Waldmoos zu vergleichen. Vermooster Rasen ist unattraktiv und verrät ernste Probleme mit dem Boden oder bei der Rasenpflege.

Warum breitet sich Moos im Rasen aus?

Es gibt viele Gründe, aus denen sich die Gräser nicht gegen wucherndes Moos durchsetzen können. Solange diese Ursachen also nicht geklärt sind, helfen einige Maßnahmen nur begrenzt oder gar nicht. Gründe für den Moosbefall im Rasen sind:​

  • Der Rasen wird nur selten gemäht.
  • Der Boden erhält nicht genug Dünger.
  • Der pH-Wert des Bodens ist nicht in Ordnung.
  • Die Rasensaat ist nicht kräftig genug oder hat eine geringe Qualität.

Egal, worin genau für das Moos im Rasen die Ursache liegt und es können durchaus auch mehrere Gründe zusammentreffen – so gilt für alle, dass es auch die passenden Lösungen gibt. In den meisten Fällen hilft etwas mehr Pflege und ein guter Dünger. Manchmal bringt dann noch der Griff zu einem Moosvernichter den Rasen wieder zu seiner alten Form zurück. moos_im_rasen

​Anleitung für die Moosentfernung

Um erfolgreich den Rasen zu entmoosen, empfiehlt sich eine Kombination aus Analyse und Bearbeitung. Gemeint ist damit, dass die Ursachen für die Vermoosung gefunden werden sollten, um mit der Bekämpfung den Rasen moosfrei zu machen.

​1. Ursachenforschung

Ganz allgemein ist eine Bodenanalyse hilfreich, um den pH-Wert und den allgemeinen Status des Bodens zu bestimmen. Ist der Boden zu sauer, ist zumeist schon geklärt, warum das Moos so üppig wuchert. Andere Gründe, wie ein Boden mit hohem Lehmanteil oder zu seltenes Mähen sind ebenfalls schnell gefunden.

​2. Erste Hilfe für den Rasen

Moos im Rasen entfernen ist ein Vorhaben in mehreren Schritten. Ein erster Schritt besteht darin, den Rasen zu düngen und ihn möglichst kurz zu schneiden. Einige Tage nach dem Düngen sind die Nährstoffe in den Gräsern angekommen. So werden die Pflanzen gestärkt, wenn der nächste Schritt erreicht ist, um das Moos im Rasen zu beseitigen.

​3. Vertikutieren

Der Rasen muss vom Moos befreit werden. Daran führt kein Weg vorbei. Wer Moos im Rasen ohne Chemie entfernen will, wird die Fläche gründlich vertikutieren müssen. Am besten eignet sich dafür ein motorgetriebener Vertikutierer, der die Arbeit deutlich erleichtert und sehr viel präziser ist. Moos im Rasen entfernen ohne Vertikutieren ist entweder mit den passenden Spritzmitteln gegen Moos im Rasen oder nur durch eine komplette Neuanlage eine Option.

​4. Rasen lüften und sanden

​Durch das Vertikutieren gelingt es zwar, das Moos im Rasen loszuwerden, die Rückkehr dieses Unkrauts mit Namen Sparriger Runzelbruder ist aber keineswegs ausgeschlossen. Nun ist die Gelegenheit, den Boden zu verbessern und damit dem Rasen die richtige Basis zu geben. Mit einem Aerifizierer wird der Boden gelüftet und dann durch Sanden die Durchlässigkeit erhöht, die den Moosbefall verringert oder ganz verhindern kann. Hat die Bodenanalyse ergeben, dass der Boden zu sauer ist, hilft Rasenkalk. Moos im Rasen kann durch Kalk bekämpft werden. Bei Kleebefall ist von Kalk hingegen eher abzuraten.

​5. Nachsaat richtig auswählen

Wo zuvor Moos die Fläche gefüllt hat, sind nun kahle Stellen. Wird durch mechanische Einwirkung Moos im Rasen natürlich entfernt, kann die Nachsaat gleich verteilt werden. Dabei ist wichtig, dass die Rasensaat hochwertig und für die Bedingungen vor Ort geeignet ist. Eine Mischung von hoher Qualität ist im Ergebnis günstiger als ein Beutel Rasensamen unklarer Art aus dem Angebot im Supermarkt. Spezielle Zusammenstellungen wie Schattenrasen oder Sportrasen stehen ebenfalls zur Auswahl.

​6. Der richtige Zeitpunkt

Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahmen ist das Frühjahr, spätestens sollte aber das Moos im Rasen im Herbst entfernt werden, um den Pflanzen noch Gelegenheit zur Regeneration zu geben. Moos entfernen im Winter schadet dem Rasen, denn er ist in der Ruhephase. Grundsätzlich sollte in der Winterzeit auch der Hobby-Gärtner in eine eigene Ruhezeit gehen und auf Mähen, Harken oder andere Aktionen ganz verzichten.

​Spritzmittel gegen Moos im Rasen

Gelingt es nicht, durch Dünger, Kalk und Bodenbearbeitung Moos im Rasen biologisch zu entfernen, hilft oft nur noch chemisches Moosentfernen für den Rasen. Als Mittel gegen Moos im Rasen stehen unterschiedliche Moosvernichter zur Verfügung.​

Eines der bekanntesten Spritzmittel bei Moosbefall ist Eisendünger.

​Eisensulfat gegen Moos im Rasen ist nur nach Anweisung des Herstellers und mit den vorgesehenen Vorsichtsmaßnahmen zu verwenden. Moos wird binnen weniger Tage vernichtet und kann dann noch einmal mit dem Vertikutierer aus dem Rasen entfernt werden. Handschuhe und Vermeidung von Körperkontakt sind selbstverständlich.

​Moos im Rasen mit Hausmitteln wie Kalk oder Holzasche entfernen

​Die zu den traditionellen Hausmitteln zählende Behandlung mit Kalk ist bereits Bestandteil der schrittweisen Entfernung mit mechanischen Mitteln und Bodenverbesserung. Holzasche fällt beim Grillen an und kann dem Moos die Nährstoffe entziehen. Voraussetzung ist aber, dass der Befall noch gering ist und die Grillasche nicht durch Grillanzünder oder Fidibusse aus farbigem Papier verunreinigt ist.

​Ein neuer Anfang für den Zierrasen

Manchmal bleibt nur noch die komplette Neuanlage, um Moos im Rasen dauerhaft zu entfernen. Zugleich ist dies die Gelegenheit, den jungen frischen Rasen vor den Fehlern der Vergangenheit zu schützen, und von Anfang an durch die richtige Pflege die Entstehung von Moos im Rasen zu bekämpfen.​