Richtige Schnitthöhe beim Rasen für jeden Rasentyp

Von Silvia

Aktualisiert am: 19.12.2022

Ein dichter Rasen sieht nicht nur gut aus und unterdrückt Unkraut, er ist auch belastbar und eignet sich ideal für Sport, Spiel und zum Sonnen im Sommer. Damit der Rasen sattgrün und dicht bleibt, ist neben dem regelmäßigen Düngen mit einem Rasendünger auch das Rasenmähen essenziell.

Oft wird dabei unterschätzt, welchen Einfluss die passende Rasenhöhe hat. Die perfekte Schnitthöhe beim Rasen hängt unter anderem davon ab, wie man den Rasen nutzt, wie sonnig er liegt, wie oft du mähen willst und ob du einen Gebrauchsrasen, Zierrasen oder einen Kräuterrasen pflegen möchtest.

Die optimale Schnitthöhe bei Rasen

Wer sich einen schönen Rasen wünscht, muss das regelmäßige Mähen als festen Bestandteil der Rasenpflege einplanen. Der Schnitt regt das Wachstum an, der Rasen wird dichter und Unkraut wird unterdrückt.

Bei so gut wie jedem Rasenmäher lässt sich die Schnitthöhe einstellen. Diese Einstellung solltest du unbedingt auch nutzen, denn sie beeinflusst, ob dein Rasen dicht, schön grün und gesund bleibt. Auch dass der Rasen Trockenheit im Sommer und Frost im Winter gut übersteht, hängt (auch) von der gewählten Rasenhöhe ab.

Ein zu kurzer Rasen kann dazu führen, dass der Boden austrocknet. Ein zu langer Rasen hingegen fördert den Wuchs von Unkraut.

Die perfekte Rasenhöhe für die meisten herkömmlichen Rasenflächen liegt bei etwa 3 bis 4 Zentimeter.

Das gilt für einen sonnig bis halbschattig liegenden, belastbaren Gebrauchsrasen, der während der Wachstumssaison einmal in der Woche gemäht wird. Ein solcher Rasen lässt sich perfekt als Sport- und Freizeitrasen nutzen. Weiter unten gehen wir auf andere Rasenarten ein, wie den besonders kurzen Zierrasen oder den natürlicher angelegten Kräuterrasen.

Ausnahmen: manchmal ist eine größere Rasenlänge sinnvoll

Die Schnittlänge von drei bis vier Zentimetern ist ein guter Richtwert für einen gepflegten Rasen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, wann der Rasen besser etwas länger gehalten werden sollte:

  • Größere Schnittlänge bei hohen Temperaturen: Kündigen sich im Sommer Höchst-Temperaturen an, sollte man den Rasen besser nicht direkt davor mähen und nicht kürzer als 5 cm schneiden. Längere Gräser beschatten den Boden besser, sodass die Grasnarbe die Trockenheit und Hitze besser verkraftet.
  • Schattenrasen nicht zu kurz mähen: Rasen im Schatten sollte generell etwas länger gehalten werden. Hier liegt die ideale Schnitthöhe bei 4 bis 5 cm. So haben die Gräser mehr Halmfläche zur Verfügung, um die wenigen Sonnenstrahlen optimal für die Fotosynthese einzufangen.
  • Sehr hohen Rasen langsam kürzen: Ist der Rasen zu lang gewachsen, vielleicht weil man im Urlaub oder krank war oder aus anderen Gründen nicht mähen konnte, sollte man den Rasen nicht sofort stark einkürzen. Hier ist es besser, am Rasenmäher die höchstmögliche Rasenlänge einzustellen, und dann erst nach und nach wieder kürzer zu mähen, bis die empfohlene Schnitthöhe erreicht ist.

Schnitthöhe beim Rasen im Frühjahr und Herbst

Die empfohlenen Rasenhöhen gelten für regelmäßiges Mähen in der Wachstumssaison des Rasens. Für den ersten und letzten Schnitt im Jahr kannst du die Schnitthöhe beim Rasen etwas erhöhen.

Der erste Rasenschnitt im Frühjahr sollte mit einer längeren Schnittlänge erfolgen, um die frisch austreibenden, noch dünnen und empfindlichen Halme zu schonen. Bei den nächsten Mäh-Durchgängen kannst du dich nach und nach an deine gewünschte Rasenhöhe heranarbeiten.

Im Herbst hört der Rasen auf zu wachsen, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 10 Grad Celsius fallen. Jetzt sollte die Rasenfläche ein letztes Mal auf rund 4 bis 5 cm Länge geschnitten werden. Das reicht aus, damit die Grashalme im Winter nicht flachgedrückt werden, ist aber lang genug, um die Grasnarbe vor Frost zu schützen.

Im Herbst sollte auch ein Herbstrasendünger angewendet werden, der durch seinen hohen Kalium-Gehalt die Frostresistenz des Rasens verbessert.

Der beste Zeitpunkt für die Herbstdüngung liegt noch in der Vegetationsperiode des Rasens, vor dem letzten Rasenschnitt, damit die Gräser das Kalium noch gut aufnehmen können, bevor sie das Wachstum zum Winter hin einstellen.

Besondere Rasenarten benötigen spezielle Schnittlängen

Ein Gebrauchsrasen ist belastbar und eignet sich für Sport und Spiel, zum Toben für Kinder, für Gartenbesitzer mit Hunden und für häufig betretene und genutzte Rasenflächen.

An Stellen, an denen der Rasen kaum betreten wird, hat man weitere Möglichkeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: der sehr kurze, pflegeintensive Zierrasen und der wilde Kräuterrasen.

Zierrasen häufig mähen und kurz halten

Der Zierrasen wird manchmal auch Golfrasen oder englischer Rasen genannt. Er soll einen besonders dichten, unkrautfreien und makellosen grünen Teppich bilden. Das erfordert jedoch auch mehr Aufwand beim Mähen, denn die Rasenlänge liegt bei diesem Rasentyp niedriger als bei jedem anderen Rasen.

Die optimale Rasenlänge beim Zierrasen liegt bei 2 bis 3 cm. Wird der Rasen nur selten betreten, ist auch eine Schnittlänge von 1,5 bis 2 cm möglich.

Damit ein Zierrasen optimal wächst, sollte die Fläche im Sommer mindestens zweimal wöchentlich gemäht werden. Die Gesamtlänge sollte 3 cm nie überschreiten. Ausnahme: in den heißesten Sommerwochen kann man auch einen englischen Rasen zum Schutz etwas länger lassen.

Im Naturgarten: Blumenwiesen oder Kräuterrasen

In Zeiten von Insektensterben und Klimawandel wünschen sich immer mehr Menschen einen besonders naturbelassenen Rasen.

Wer eine Blumenwiese auf dem Rasen säen möchte, muss jedoch zunächst einigen Aufwand in Kauf nehmen. Zudem müssen solche Wiesen mit einer Sense oder Motorsense gemäht werden. Dafür muss man allerdings nur ein- oder zweimal jährlich mähen.

Einen Mittelweg stellt der Kräuterrasen dar, der sich mit dem Rasenmäher mähen lässt.

Ein Kräuterrasen enthält nicht nur Gräser, sondern auch Anteile von niedrig wachsenden Wildblumen, Stauden und Kräutern. Sie sorgen dafür, dass der Rasen insektenfreundlich ist. Zudem bieten die bunten Blüten einen hübschen Anblick.

Ein Kräuterrasen ist sehr gut beständig gegen Trockenheit, allerdings ist die Fläche bei diesem Rasentyp weniger trittfest als bei einem Spiel- und Sportrasen.

Ein Kräuterrasen wird nur alle 2 bis 3 Wochen gemäht. Die optimale Schnitthöhe liegt bei 6 bis 8 cm. Bei den meisten Rasenmähern kannst du einfach die höchstmögliche Rasenhöhe einstellen, die je nach Modell häufig bei 7 cm liegt.

Schnitthöhe für Mulchmäher und Mähroboter

Ob man für den Rasenschnitt einen Akku-Rasenmäher, Benzin-Rasenmäher oder Elektro-Rasenmäher nutzt, spielt für die optimale Rasenhöhe keine Rolle.

Etwas anders sieht es allerdings bei einem Rasenmäher mit Mulchfunktion aus, wozu auch die Mähroboter gehören. Hier bleibt der Rasenschnitt auf dem Rasen liegen, was wertvolle Nährstoffe liefert, sodass weniger gedüngt werden muss, und auch den Aufwand für die Kompostierung oder Entsorgung des Rasenschnitts einspart.

Soll das Schnittgut als Mulch auf dem Rasen bleiben, solltest du den Rasen sehr häufig mähen, damit immer nur kurze Stückchen der Grashalme abgeschnitten werden. Bleibt zu langes Schnittgut auf dem Rasen liegen, verrottet es nur schlecht und führt zum Verfilzen des Rasens.

Ideal ist hier, wenn der Rasen auf einer Schnitthöhe von etwa 5 Zentimeter gehalten wird und in der Wachstumssaison mindestens zweimal wöchentlich gemäht wird.