Holzschutzmittel kaufen – Schutz gegen Witterungseinflüsse & Schädlinge
Holzschutzmittel schützen alle Holz-Gegenstände im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon vor Schäden durch Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Schimmelpilzen und Insekten. Auch wenn viele Holzlacke, Holzfarben und Holzlasuren streng genommen nicht zu den Holzschutzmitteln gehören, entfalten sie im Außenbereich eine schützende Wirkung gegen schädigende Umwelt- und Witterungseinflüsse.
Viele Holzschutzmittel enthalten eine Vielzahl an chemischen Verbindungen und Biozide, um die Lebensdauer von Holz-Objekten im Außenbereich zu erhöhen. Welches Holzschutzmittel das richtige ist, hängt von der Holzart, dem Verwendungszweck des Gegenstandes und auch von der Vorbehandlung ab.
Holzschutzmittel mit chemischer & physikalischer Schutzwirkung
Streng genommen gelten nur solche Anstrichstoffe als Holzschutzmittel, die mit Inhaltsstoffen versehen sind, die dem Eigenschutz der Beschichtung dienen oder die das Holz vor schädigenden Organismen schützen.
Damit gehören Produkte, die das Holz vor UV-Strahlung oder dem Vergrauen schützen und auch Farben und Lacke der strengen Definition nach nicht zu den Holzschutzmitteln, obwohl sie das Holz durchaus vor Umwelteinflüssen schützen.
Wichtig ist diese Unterscheidung vor allem aus juristischen Gründen, weil Holzschutzmittel im Sinne der EU-Verordnung Nr. 528/2012 reglementiert sind. Für private Nutzer und Hobbygärtner spielt die genaue Definition jedoch nur eine untergeordnete Rolle.
Alle Produkte, die das Holz vor Schäden und Verwitterung schützen, können im privaten Anwendungsbereich als Holzschutzmittel bezeichnet werden.
Dabei enthalten nicht alle Holzschutzmittel Inhaltsstoffe, die gegen alle schädigenden Einwirkungen auf das Holz vorkommen können. Beim Kauf sollte man sich deswegen bewusstmachen, wogegen das Holz genau geschützt werden soll und das Holzschutzmittel so gezielt auswählen.
Holzschutzmittel mit chemischem Schutz
Als Wirkstoffe kommen in Holzschutzmitteln verschiedene chemische Verbindungen zum Einsatz. Dazu gehören unter anderem:
- Bor-Salze
- Chrom-Kupferverbindungen
- Chrom-, Kupfer- und Borverbindungen
- Ammoniumverbindungen
- Lösemittel
- Biozide
- Insektizide
Ist das Holz bereits von Pilzen oder Insekten befallen, sorgen Schädlingsbekämpfungsmittel dafür, den Befall einzugrenzen und weitere Schäden am Holz zu verhindern.
Holzschutzmittel mit physikalischem Schutz
Die meisten Farben, Lacke, Lasuren und Imprägnierungen gehören streng genommen nicht zu den Holzschutzmitteln im engeren Sinn, allerdings bieten sie ebenfalls einen Schutz des Holzes vor äußeren Einflüssen. Ähnliches gilt auch für Öle und Wachse.
Sie enthalten keine Wirkstoffe gegen Schädlinge und Insekten, allerdings bewahren sie Gegenstände aus Holz vor vorzeitiger Alterung und Schäden durch Wind, Regen, Schnee, UV-Strahlung, Verschmutzung.
Weil der Begriff Holzschutzmittel nicht rechtlich geschützt ist, dürfen auch schützende Lacke, Lasuren, Öle und viele weitere Produkte als Holzschutzmittel beworben werden.
Anwendungszwecke für Holzschutzmittel
Holzschutzmittel kommen überall dort im Garten zum Einsatz, wo Gegenstände aus Holz vor der Witterung geschützt werden sollen. Holzschutzmittel erhalten die Struktur des Holzes und verlängern seine Lebensdauer.
Entsprechend kommen Holzschutzmittel unter anderem für folgende Gegenstände aus Holz zum Einsatz:
Die besten Holzschutzmittel für Garten und Terrasse
Holzschutzmittel mit starken bioziden und/oder insektiziden Inhaltsstoffen werden häufig nur an gewerbliche und professionelle Anwender abgegeben, weil bei unsachgemäßem Umgang ein Risiko für die Gesundheit, die Sicherheit und die Umwelt besteht.
Private Anwender sollten deswegen auf Holzschutzmittel zurückgreifen, die vor allem eine physikalische Schutzwirkung entfalten.
Diese Holzschutzmittel wirken nur vorbeugend gegen Witterungsschäden. Ist das Holz erst angegriffen oder geschädigt, können Holzschutzmittel es nur vor weiteren Schäden bewahren.
Zu den beliebtesten Holzschutzmitteln gehören:
- Dünnschichtlasur: Dünnschichtlasuren ziehen in das Holz ein, lassen aber die Maserung des Holzes durchscheinen und sind die richtige Wahl, wenn die natürliche Optik des Holzes möglichst erhalten bleiben soll. Sie sind gut geeignet für eine Pergola oder den Gartenzaun aus Holz.
- Dickschichtlasur: Dickschichtlasuren bilden eine dicke, schützende Schicht auf dem Holz, die von der Konsistenz einem Lack ähnelt. Auch hier bleibt die Holzmaserung sichtbar. Dickschichtlasuren schützen das Holz gut vor Feuchtigkeit und dem Aufquellen und kommen vor allem bei maßhaltigen Holz-Bauteilen wie z. B. der Tür eines Gartenhauses zum Einsatz.
- Holzlack: Bei Holzlack besteht der Schutz in einer deckenden Schicht, die gleichzeitig einen großen Gestaltungsspielraum gibt. Holzlack ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich und erlaubt eine kreative Gestaltung von Einrichtungs- und Dekorationsgegenständen im Garten.
- Holzimprägnierung: Unbehandeltes Holz sollte im Außenbereich idealerweise mit einer Holzimprägnierung versehen werden, bevor Lacke oder Lasuren aufgetragen werden. Sie schützt das Holz vor eindringender Feuchtigkeit und damit einhergehenden Schäden.
- Holzöl: Holzöle bieten nicht nur einen Schutz vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung, sondern pflegen das Holz auch, indem sie es vor dem Austrocknen schützen. Holzöl ist in verschiedenen Farbtönen und auch farblos erhältlich. Holzöl kann natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein. Achtung: Einige Produkte enthalten Lösemittel.
- Holzschutzgel: Dieses Holzschutzmittel lässt sich aufgrund seiner dickflüssigen Konsistenz besonders leicht auftragen und verhindert beim Verstreichen die Bildung von Nasen. Holzschutzgel ist sofort gebrauchsfertig und wird am besten mit einem Pinsel aufgetragen. Seine schützenden Eigenschaften entfaltet Holzschutzgel vor allem gegen UV-Strahlung und Feuchtigkeit.
Schadstoffe in Holzschutzmitteln
Holzschutzmittel stehen regelmäßig in der Kritik, weil sie umweltbelastende und potenziell gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten können. Während Holzschutzmittel mit Bioziden und Insektiziden den größten Schutz vor Schäden bieten, enthalten sie auch die aggressivsten Wirkstoffe. Aus diesem Grund ist die Anwendung professionellen und gewerblichen Nutzern mit Sachkundenachweis vorbehalten.
Doch auch die freiverkäuflichen Holzschutzmittel sind häufig nicht harmlos. Sie enthalten häufig Lösemittel, flüchtige organische Verbindungen (VOC), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und giftige Schwermetalle.
Auch künstliche Pigmente, Duftstoffe und andere chemische Verbindungen stellen ein potenzielles Gesundheitsrisiko dar und bedrohen bei unsachgemäßem Umgang oder falscher Entsorgung von Resten die Umwelt.
Frei verkäufliche Holzschutzmittel enthalten häufig ebenfalls Biozide. Diese Stoffe verhindern vor allem die sogenannte Holzbläue, die durch bestimmte Pilze hervorgerufen werden. Auch der Schimmelbildung insgesamt kann mit Bioziden vorgebeugt werden.
Holzschutzmittel mit diesen Inhaltsstoffen bieten einen guten Schutz vor Feuchtigkeit, Schimmel, Insekten und UV-Strahlung, müssen aber besonders sorgsam verwendet werden. Reste des Gebindes müssen auf dem Wertstoffhof oder im Sondermüll entsorgt werden.
Holzschutzmittel sicher verwenden
Weil Holzschutzmittel gesundheitlich bedenkliche und umweltschädliche Wirkstoffe enthalten können, ist vor allem beim Auftrag besondere Vorsicht geboten. Holzschutzmittel dürfen auf keinen Fall in Gewässer gelangen, weil sie dort die Umwelt und Wasserorganismen schädigen.
Bei der Verwendung von Holzschutzmitteln ist außerdem darauf zu achten, dass der Arbeitsort gut belüftet ist. Die Dämpfe sollten möglichst nicht eingeatmet werden, weil sie bei empfindlichen Personen Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen verursachen können.
Im Außenbereich ist in der Regel für eine schnelle Ausgasung von flüchtigen Inhaltsstoffen gesorgt. Wer aber kleinere Gegenstände aus Holz (z. B. Gartendeko aus Holz, Hundehütte) in der Garage oder im Keller mit einem Holzschutzmittel behandeln möchte, sollte für eine gute Belüftung sorgen.
Wann immer möglich ist von einer Verwendung von Holzschutzmitteln in Innenräumen abzuraten.
Bei sachgemäßem Umgang, insbesondere beim Auftrag und bei der Entsorgung von Resten, bieten Holzschutzmittel jedoch einen angemessenen Schutz von Hölzern im Außenbereich.
Die Wahl einer widerstandsfähigen Holzart macht den Einsatz von aggressiven Holzschutzmitteln mit vielen bedenklichen Inhaltsstoffen jedoch überflüssig. Wer gleich auf witterungsbeständige Hölzer wie Eiche, Robinie, Douglasie oder Teak setzt, kann das Holz auch mit wasserbasierten Lasuren und natürlichem Holzöl ausreichend vor der Witterung schützen.