Die Schärfe und das Aroma von frisch geernteten Chilischoten bereichern die Küche und bringen Pep in jedes Gericht. Möchtest du deine Lieblings-Chilisorten im eigenen Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon erfolgreich wachsen lassen?
Dann findest du hier Tipps rund um die richtige Düngung, die maßgeblich wichtig für das Heranreifen zahlreicher, wohlschmeckender Chili-Schoten ist. Außerdem klären wir, ob organische Dünger oder mineralische Düngemittel besser für Chilipflanzen geeignet sind.
Reiche Chili-Ernte: auf Standort und Pflege kommt es an
Chilis lassen sich relativ leicht anbauen, wenn man auf die richtige Pflege achtet. Dabei sind drei Faktoren besonders wichtig: Das richtige Gießen, der passende Standort sowie der optimale Chili-Dünger.
Chilis regelmäßig, aber nicht zu viel gießen
Chilis stammen aus warmen Regionen Südamerikas und Mexikos. Sie benötigen viel Wasser, mögen aber keine „nassen Füße“. Normalerweise reicht es, ein- bis zweimal pro Woche zu gießen, aber bei hohen Temperaturen sollte die Erde öfter kontrolliert werden.
Allerdings solltest du die Pflanzen genau beobachten, um sicherzustellen, dass sie nicht zu trocken werden. Zu trockene Erde kann zu Blüten- oder Fruchtabwurf führen.
Regenwasser ist die beste Wahl für das Gießen. Möchtest du viele Chilipflanzen oder zahlreiche Sorten Chili mit unterschiedlichen Schärfegraden pflegen, kann das Gießen im Sommer recht aufwändig werden. Hierbei kann ein automatisches Bewässerungssystem die Arbeit erleichtern oder die Chilis auch im Urlaub versorgen.
Ideal ist ein sonniger, nicht zu windiger Standort
Chilis brauchen Schutz vor Wind und Kälte und benötigen mindestens 6-8 Stunden Sonne pro Tag. Ideal ist eine sonnige Südlage.
Chilis in Töpfen gedeihen sehr gut, wenn man sie an einer sonnigen Hauswand auf dem Balkon oder der Terrasse platziert. Einige Sorten vertragen leichten Frost, aber die meisten benötigen Schutz bei kalten Temperaturen.
Wird es nach dem Auspflanzen doch noch einmal sehr kalt, können die Chili-Pflanzen in Vlies, einen Winterschutz oder Tomatenhauben eingepackt werden, um die Saison im Freien zu verlängern. Im Gewächshaus benötigen Chilis viel Licht, aber unter Umständen auch Schutz vor zu intensiver Sonnenbestrahlung.
Chilis brauchen viele Nährstoffe
Chilis zählen zur Pflanzengattung Paprika (Capsicum) und gehören somit zur großen Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Im Grunde genommen sind Chilis nichts anderes als scharfe Züchtungen der Gemüsepaprika (Capsicum annuum) oder anderer Capsicum-Arten.
Es handelt sich bei den Chili-Pflanzen um Starkzehrer, also um Gemüsesorten mit einem hohen Bedarf an Nährstoffen.
Um ihren Energiebedarf für Blatt- und Fruchtbildung zu decken, ziehen sie viele Nährstoffe aus der Erde. Daher ist es wichtig, dass du aktiv Nährstoffe zuführst, um den Nährstoffgehalt im Boden oder in der Blumenerde im Pflanzkübel aufrechtzuerhalten.
Symptome eines Nährstoffmangels bei Chilipflanzen
Bekommen Chilipflanzen nicht ausreichend Nährstoffe, macht sich dies sehr schnell durch verschiedene Mangelsymptome bemerkbar. Am deutlichsten zeigt sich der Mangel dadurch, dass die Pflanze nicht gut wächst und zudem keine Früchte ausbildet.
Darüber hinaus kann sich ein Nährstoffmangel jedoch auch durch weitere Symptome bemerkbar machen. Oftmals lässt sich durch die Art der Symptome auch schon erschließen, an welchen Nährstoffen es der Chilipflanze mangelt.
Die häufigsten Symptome im Überblick:
- Gelbfärbung junger Blätter -> Eisenmangel
- gehemmtes Wachstum und rötliche Verfärbung der Blattstängel und Triebe -> Schwefelmangel
- bräunliche Verfärbungen von Steil und Blättern -> Phosphormangel
- verformte, hängende Blätter -> Kaliummangel
- gelb gesprenkelte oder gelbe Blätter -> Kalzium- oder Bormangel
- ausbleibende Fruchtbildung, trotz reichlicher Blüten -> Magnesiummangel
Eine Pflanze kann jedoch nicht nur aufgrund einer Unterversorgung verschiedene Symptome zeigen. Bei Chilipflanzen kann auch sehr schnell überdüngt werden. Genau wie bei einem Mangel an Nährstoffen sollte auch bei einem Überschuss an Nährstoffen schnell gehandelt werden.
Chili-Dünger für reichen Ansatz an Chilischoten
Ein passender Dünger ist maßgeblich wichtig, damit die Chilipflanzen reichlich Früchte ansetzen. Chili-Pflanzen benötigen spezielle Nährstoffe, die ein herkömmlicher Blumendünger oder Gemüsedünger nicht immer bereitstellen kann.
Diese Nährstoffe übernehmen folgende Aufgaben:
- Stickstoff: wichtig für das Wachstum und die Bildung von Capsaicin (das zu scharfen Chilis führt), beteiligt an der Photosynthese und sorgt für gesunde Grünfärbung der Triebe und Blätter.
- Phosphor: zuständig für das Wachstum, vor allem im Wurzelbereich, und fördert Blüten- und Fruchtbildung.
- Kalium: erhöht die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, reguliert den Wasserhaushalt und ist wichtig für die Entwicklung der Schoten, für einen hohen Fruchtansatz und damit für eine reiche Ernte.
Du musst nicht zwingend einen speziellen Chili-Dünger verwenden, um Chili-Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Da Tomatenpflanzen eine ähnliche Nährstoffzusammensetzung benötigen, kannst du ersatzweise auch viele Tomatendünger sehr gut einsetzen.
Der Nährstoffbedarf der Chilis ändert sich mit ihrer Wachstumsphase:
- Empfehlenswert sind zu Beginn der Wachstumsphase Chili-Dünger mit hohem Stickstoff-Anteil. Zusätzlich kannst du auch etwas stickstoffreichen Horngrieß oder Hornspäne mit in das Pflanzsubstrat mischen.
- Während der Blüte- und Fruchtbildung hingegen eignet sich ein Chili-Dünger mit hohem Phosphor- und Kalium-Anteil besonders gut.
Organische und mineralische Chili-Dünger
Organische Dünger bestehen aus natürlichen Inhaltsstoffen und regen das Bodenleben an, aber ihre Wirkung tritt nicht unmittelbar ein, da sie zunächst von Mikroorganismen im Boden zersetzt werden müssen.
Mineralische Dünger können von Chilipflanzen direkt aufgenommen werden und sorgen für einen schnellen Nachschub an Nährstoffen, aber eine falsche Dosierung kann zu erheblichen Düngeschäden und im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führen.
Beide Düngerarten eignen sich aber gleichermaßen gut für Chilipflanzen, wenn sie gemäß der Dosierungsempfehlung angewendet werden.
Egal ob organisch oder mineralisch: Für das regelmäßige Nachdüngen, vor allem wenn die Chilis im Kübel angebaut werden, ist ein Flüssigdünger besonders praktisch.
Feste Dünger hingegen eignen sich ideal für die erste Startdüngung, wofür der Dünger bereits beim Auspflanzen in den Boden oder in die Blumenerde mit eingemischt wird.
Feste Chili-Dünger in Form von Granulat oder Pellets kannst du einfach ins Beet oder die Erde im Pflanzkübel einarbeiten. Flüssigdünger musst du mit Wasser vermischen und als Gießwasser geben. Wieviel Konzentrat auf wieviel Wasser kommt, hängt vom Produkt ab. Die Dosierung findest du auf der Verpackung.
Chilis ab dem Auspflanzen düngen
Wenn du scharfe, leckere Chilis an deinen Chili-Pflanzen haben möchtest, ist es wichtig, den richtigen Dünger zu verwenden. Neben einem passenden Chili-Dünger spielen aber auch Zeitpunkt und Dosierung eine wichtige Rolle.
Hast du die Chilis selbst in Anzuchttöpfen mit Anzuchterde oder in Kokos-Quelltabletten aus Samen angezogen, beginnt das Düngen frühestens mit dem Umtopfen in größere Töpfe oder mit dem Auspflanzen ins Freiland.