Chili düngen – reichlich scharfe Schoten ernten

Aktualisiert am: 16.02.2024

Die Schärfe und das Aroma von frisch geernteten Chilischoten bereichern die Küche und bringen Pep in jedes Gericht. Damit Chilis gesund und kräftig wachsen und viele aromatische Früchte ausbilden, sollten sie regelmäßig mit einem Chili-Dünger versorgt werden.

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Chili-Dünger für reichen Ansatz an Chilischoten

Ein passender Dünger ist maßgeblich wichtig, damit die Chilipflanzen reichlich Früchte ansetzen. Chili-Pflanzen benötigen spezielle Nährstoffe, die ein herkömmlicher Blumendünger oder Gemüsedünger nicht immer bereitstellen kann.

Ein Chili-Dünger ist ein klassischer NPK-Dünger, der alle wichtigen Nährstoffe enthält, vor allem Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Kalium ist dabei besonders von Bedeutung und sollte in ausreichender Menge enthalten sein.

Diese Nährstoffe übernehmen folgende Aufgaben:

  • Stickstoff: wichtig für das Wachstum und die Bildung von Capsaicin (das zu scharfen Chilis führt), beteiligt an der Fotosynthese und sorgt für gesunde Grünfärbung der Triebe und Blätter.
  • Phosphor: zuständig für das Wachstum, vor allem im Wurzelbereich, und fördert Blüten- und Fruchtbildung.
  • Kalium: erhöht die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, reguliert den Wasserhaushalt und ist wichtig für die Entwicklung der Schoten, für einen hohen Fruchtansatz und damit für eine reiche Ernte.

Du musst nicht zwingend einen speziellen Chili-Dünger verwenden, um Chili-Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Da Tomaten und Paprika eine ähnliche Nährstoffzusammensetzung benötigen, kannst du ersatzweise auch viele Tomatendünger oder Paprika-Dünger verwenden.

Der Nährstoffbedarf der Chilis ändert sich mit ihrer Wachstumsphase:

  • Empfehlenswert sind zu Beginn der Wachstumsphase Chili-Dünger mit hohem Stickstoff-Anteil. Zusätzlich kannst du auch etwas stickstoffreichen Horngrieß oder Hornspäne mit in das Pflanzsubstrat mischen.
  • Während der Blüte- und Fruchtbildung hingegen eignet sich ein Chili-Dünger mit hohem Phosphor- und Kalium-Anteil besonders gut.

Organische Dünger für Chilis

Organische Dünger für Chili-Pflanzen sind eine ausgezeichnete Wahl für Gärtner, die auf Nachhaltigkeit und Bodengesundheit setzen. Sie enthalten rein natürliche Inhaltsstoffe fördern das Mikrobenleben im Boden. Durch die langsame Freisetzung von Nährstoffen wird eine konstante Versorgung der Pflanze sichergestellt, ohne das Risiko einer Überdüngung und der damit verbundenen Wurzelschäden. Zudem verbessert organischer Chili-Dünger die Bodenstruktur und fördert das Wasserhaltevermögen.

Weil die Zersetzung durch Mikroorganismen im Boden einige Wochen dauert, wirken organische Chili-Dünger besonders langsam, gleichmäßig und schonend. Der Nachteil ist allerdings, dass sie bei einem erhöhten Nährstoffbedarf (z. B. während der Fruchtbildung) oder auch bei Mangelerscheinungen die Nährstoffe nicht schnell genug zur Verfügung stellen.

Die Nährstofffreisetzung ist außerdem temperatur- und feuchtigkeitsabhängig, was in kühleren oder trockeneren Jahreszeiten problematisch sein kann. Dennoch sind die Vorteile oft überzeugend genug, um den Einsatz von organischen Düngern für Chili-Pflanzen ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

Mineralische Chili-Dünger

Mineralische Dünger bieten für Chili-Pflanzen eine Reihe von Vorteilen, die vor allem in ihrer schnellen Wirksamkeit und präzisen Dosierung liegen. Diese Dünger enthalten genau definierte Mengen an Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, die sofort für die Chilis verfügbar sind.

Das ermöglicht eine gezielte Steuerung des Pflanzenwachstums und ist besonders nützlich, wenn akute Nährstoffmängel behoben werden müssen. Diese schnelle Wirkung hat jedoch auch ihre Schattenseiten. Eine Überdüngung ist leicht möglich und kann die Pflanze schädigen oder sogar abtöten.

Mineralische Chili-Dünger verbessern außerdem nicht die Bodenstruktur oder das Mikrobiom des Bodens; sie können im Gegenteil bei übermäßiger Anwendung sogar zur Bodenversauerung und zum Auswaschen von Nährstoffen führen, was langfristige negative Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit hat.

Zudem können sie bei unsachgemäßer Anwendung ins Grundwasser gelangen und zur Eutrophierung von Gewässern beitragen. Während mineralische Dünger für einen schnellen Nährstoffschub sorgen können, fehlen ihnen die langfristigen Vorteile für Bodengesundheit und Nachhaltigkeit, die organische Dünger bieten.

Organisch-mineralische Dünger für Chilis

Organisch-mineralische Dünger stellen einen Kompromiss zwischen den beiden Varianten dar und kombinieren die Vorteile von organischen und mineralischen Düngemitteln. Sie enthalten sowohl natürliche organische Substanzen als auch mineralische Nährstoffe, um eine schnellere Verfügbarkeit mit einer nachhaltigeren Nährstofffreisetzung zu kombinieren.

Für Chili-Pflanzen bedeutet das, dass sie nicht nur sofort von den Nährstoffen profitieren, sondern auch langfristig von einer verbesserten Bodenstruktur und Mikrobenaktivität. Diese Dünger sind oft besser ausbalanciert und minimieren die Risiken von Über- oder Unterdüngung.

Bei organisch-mineralischen Chili-Düngern können Qualität und Wirksamkeit deutlich variieren, je nach dem Verhältnis und der Art der enthaltenen organischen und mineralischen Bestandteile. Das macht es manchmal schwierig, den richtigen Dünger für die spezifischen Bedürfnisse deiner Chili-Pflanzen zu finden.

Die Freisetzung der Nährstoffe ist ebenfalls von verschiedenen Faktoren wie Temperatur und Bodenfeuchtigkeit abhängig, was eine genaue Dosierung erschweren kann. Dennoch bieten sie eine vielseitige und oft effektive Lösung für diejenigen, die die Vorteile beider Düngertypen nutzen möchten.

Vorteile und Wirkung von festen und flüssigen Chili-Düngern

Beim Düngen von Chili-Pflanzen stehen sowohl flüssige als auch feste Düngeroptionen zur Verfügung, und beide Formen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Flüssigdünger sind schnell wirksam, da sie direkt von den Pflanzen aufgenommen werden können. Sie eignen sich besonders für die Blattdüngung oder zur schnellen Behebung von Nährstoffmängeln.

Die Dosierung ist in der Regel einfacher und präziser, und die Nährstoffe sind sofort verfügbar. Allerdings besteht hier ein höheres Risiko der Überdüngung, und flüssige Dünger haben oft keine lang anhaltende Wirkung im Boden.

Feste Dünger hingegen bieten eine langsame, kontinuierliche Freisetzung von Nährstoffen, was eine dauerhafte Versorgung der Chili-Pflanzen sicherstellt. Sie sind ideal für die Bodenanwendung und fördern oft auch die Bodenstruktur.

Allerdings ist die Ausbringung deutlich aufwendiger als bei Flüssigdüngern, weil sie in den Boden eingearbeitet und anschließend gut gewässert werden müssen. Bei festen Chili-Düngern kann es einige Zeit dauern, bis die Pflanzen die Nährstoffe aufnehmen. Feste Dünger sind in der Regel länger haltbar und können in großen Mengen gekauft werden.

Die Wahl zwischen flüssigen und festen Düngern hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die spezifischen Bedürfnisse der Pflanzen, das Stadium ihres Wachstums und deinen persönlichen Vorlieben. Oft kann eine Kombination beider Typen die effektivste Lösung sein.

Chilis benötigen viele Nährstoffe

Chilis zählen zur Pflanzengattung Paprika (Capsicum) und gehören somit zur großen Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Im Grunde genommen sind Chilis nichts anderes als scharfe Züchtungen der Gemüsepaprika (Capsicum annuum) oder anderer Capsicum-Arten.

Es handelt sich bei den Chili-Pflanzen um Starkzehrer, also um Gemüsesorten mit einem hohen Bedarf an Nährstoffen. Um ihren Energiebedarf für Blatt- und Fruchtbildung zu decken, ziehen sie viele Nährstoffe aus der Erde. Daher ist es wichtig, dass du deine Chilis regelmäßig düngst, um den Nährstoffgehalt im Boden oder in der Blumenerde im Pflanzkübel aufrechtzuerhalten.

Symptome eines Nährstoffmangels bei Chilipflanzen

Bekommen Chilipflanzen nicht ausreichend Nährstoffe, macht sich dies sehr schnell durch verschiedene Mangelsymptome bemerkbar. Am deutlichsten zeigt sich der Mangel dadurch, dass die Pflanze nicht gut wächst und nur wenige oder gar keine Früchte ausbildet.

Darüber hinaus kann sich ein Nährstoffmangel jedoch auch durch weitere Symptome bemerkbar machen. Oftmals lässt sich durch die Art der Symptome auch schon erschließen, an welchen Nährstoffen es der Chilipflanze mangelt.

Die häufigsten Symptome im Überblick:

  • Gelbfärbung junger Blätter → Eisenmangel
  • gehemmtes Wachstum und rötliche Verfärbung der Blattstängel und Triebe → Schwefelmangel
  • bräunliche Verfärbungen von Steil und Blättern → Phosphormangel
  • verformte, hängende Blätter → Kaliummangel
  • gelb gesprenkelte oder gelbe Blätter → Calcium- oder Bormangel
  • ausbleibende Fruchtbildung, trotz reichlicher Blüten → Magnesiummangel

Die Chili kann jedoch nicht nur aufgrund einer Unterversorgung verschiedene Symptome zeigen. Auch eine Überdüngung kann zu ähnlichen Symptomen führen.

Um im Zweifel festzustellen, was die Ursache für eine ungesunde Entwicklung ist, solltest du ggf. eine Bodenanalyse durchführen lassen. Dabei erfährst du genau, wie hoch der Nährstoffgehalt deines Bodens ist und ob evtl. ein zu hoher oder zu geringen pH-Wert der Grund für Probleme bei der Nährstoffaufnahme ist. Genau wie bei einem Mangel an Nährstoffen sollte auch bei einem Überschuss an Nährstoffen schnell gehandelt werden.

Chilis ab dem Auspflanzen düngen

Wenn du scharfe, leckere Chilis an deinen Chili-Pflanzen haben möchtest, ist es wichtig, den richtigen Dünger zu verwenden. Neben einem passenden Chili-Dünger spielen aber auch Zeitpunkt und Dosierung eine wichtige Rolle.

Hast du die Chilis selbst in Anzuchttöpfen mit Anzuchterde oder in Kokos-Quelltabletten aus Samen angezogen, beginnt das Düngen frühestens mit dem Umtopfen in größere Töpfe oder mit dem Auspflanzen ins Freiland.

Jungpflanzen reagieren noch sehr empfindlich auf hohe Nährstoffkonzentrationen, also nutze anfangs am besten weniger Dünger, dafür aber kontinuierlich. Steigere die Düngergabe in den ersten zwei Monaten bis auf die Hersteller-Empfehlungen.

Reiche Chili-Ernte – auf Standort und Pflege kommt es an

Chilis lassen sich relativ leicht anbauen, wenn man auf die richtige Pflege achtet. Dabei sind drei Faktoren besonders wichtig: Das richtige Gießen, der passende Standort sowie der optimale Chili-Dünger.

Chilis regelmäßig, aber nicht zu viel gießen

Chilis stammen aus warmen Regionen Südamerikas und Mexikos. Sie benötigen viel Wasser, mögen aber keine „nassen Füße“. Staunässe solltest du deswegen unbedingt vermeiden. Normalerweise reicht es, ein- bis zweimal pro Woche zu gießen, aber bei hohen Temperaturen sollte die Erde öfter kontrolliert werden.

Stress durch Trockenheit kann den Capsaicin-Gehalt der Schoten erhöhen, sorgt also für besonders scharfe Chilischoten.

Allerdings solltest du die Pflanzen genau beobachten, um sicherzustellen, dass sie nicht zu trocken werden. Zu trockene Erde kann zu Blüten- oder Fruchtabwurf führen.

Regenwasser ist die beste Wahl für das Gießen. Möchtest du viele Chilipflanzen oder zahlreiche Sorten Chili mit unterschiedlichen Schärfegraden pflegen, kann das Gießen im Sommer recht aufwendig werden. Hierbei kann ein automatisches Bewässerungssystem die Arbeit erleichtern oder die Chilis auch im Urlaub versorgen.

Tipp: Nutze zum Gießen deiner Chili-Pflanzen kein Regenwasser, sondern kalkhaltiges Leitungswasser. Das hilft, den Kalziumbedarf der Chilis zu decken.

Ideal ist ein sonniger, nicht zu windiger Standort

Chilis brauchen Schutz vor Wind und Kälte und benötigen mindestens 6–8 Stunden Sonne pro Tag. Ideal ist eine sonnige Südlage.

Chilis in Blumentöpfen oder Pflanzkübeln gedeihen besonders gut, wenn man sie an einer sonnigen Hauswand auf dem Balkon oder der Terrasse platziert. Einige Sorten vertragen leichten Frost, aber die meisten benötigen Schutz bei kalten Temperaturen.

Wird es nach dem Auspflanzen doch noch einmal sehr kalt, können die Chili-Pflanzen in Vlies, einen Winterschutz oder Tomatenhauben eingepackt werden, um die Saison im Freien zu verlängern. Im Gewächshaus benötigen Chilis viel Licht, aber unter Umständen auch Schutz vor zu intensiver Sonnenbestrahlung.