Inselbeet im Rasen anlegen: Anleitung, Tipps und Ideen

Von Silvia

Aktualisiert am: 31.12.2022

Inselbeete liegen inmitten einer Rasenfläche oder fügen sich elegant an Gartenwege an. Das sieht nicht nur optisch gut aus und lockert eintönige Rasenflächen auf, sondern schafft auch Platz für viele attraktive Pflanzideen.

Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Geschwungene Beete, die sich der Gartenform optimal anpassen, sind genauso möglich wie kreisrunde Inseln. Ansprechend kombinierte Stauden, Rosen, Kräuter oder sogar kleine Bäumchen setzen optische Highlights.

Wir geben dir hier Tipps, wie du ein Inselbeet im Rasen so anlegst, dass dein neues Beet zu einem echten Hingucker im Garten wird, und worauf du bei der Randgestaltung besonders achten solltest, damit der Rasen sich das Inselbeet nicht bald wieder zurückerobert.

Rasenflächen auflockern und optische Highlights setzen

Als Inselbeet werden Beete bezeichnet, die von Rasen umgeben sind. Sie können eine größere Rasenfläche auflockern und dem Garten Struktur geben. Zudem sind sie optische Highlights und ziehen die Blicke auf sich.

Inselbeete sorgen auf einer sonst eher eintönigen Rasenfläche für verschiedene optische Ebenen und schaffen dadurch Gartenräume, die den Garten spannend und einladend wirken lassen.

Kann das Auge nicht die gesamte Gartenfläche sofort erfassen, wirkt der Garten größer und attraktiver, und man wird automatisch neugierig auf das, was sich sonst noch dort verbirgt.

Zudem lässt sich mit einem Inselbeet Pflanzplatz schaffen. Wo vorher nur ein Stück Rasen war, sind blühende Staudenbeete, Kräuterbeete oder kleine Nasch-Oasen mit Beerensträuchern möglich.

Und nicht zu vergessen: Ein größeres Beet im Rasen nimmt Rasenfläche weg, die auch nicht mehr gemäht werden muss. Wählt man eine möglichst pflegeleichte Beetgestaltung, lässt sich dadurch Pflegeaufwand im Garten einsparen.

Ein Inselbeet im Rasen anlegen: zuerst kommt die Planung

Ein Inselbeet im Rasen lässt sich relativ einfach anlegen. Mit wenig Aufwand lässt sich hier eine große Wirkung erzielen. Allerdings solltest du hier nicht einfach loslegen, sondern dir etwas Zeit für die Planung nehmen – das lohnt sich, damit das Beet nachher optisch genauso attraktiv aussieht, wie du es dir vorstellst.

Größe planen

Ist das Inselbeet zu klein, verschwindet es optisch im Rasen und bietet nur Platz für kleinere Pflanzen. Ist es zu groß und wuchtig, kann es den restlichen Garten optisch erdrücken. Bist du dir unsicher, mache vorher eine Skizze und schau dir dabei auch an, wie viel Pflanzplatz deine Wunschpflanzen benötigen.

Form planen

Geschwungene oder ovale Formen wirken bei Inselbeeten oft besonders attraktiv. Sie können frei gestaltet werden oder sich an vorhandene Gartenwege anschmiegen. Ein kreisrundes Inselbeet im Rasen lässt sich hingegen symmetrisch bepflanzen und sieht besonders edel und gut strukturiert aus.

Zu modern gestalteten Gärten mit klaren Linien können auch eckige Inselbeete sehr gut passen, deren gerade Kanten man beispielsweise mit eckig geschnittenen Formschnitt-Gehölzen unterstreichen kann.

Wichtig ist dabei immer, dass das Inselbeet zur geplanten Bepflanzung und der restlichen Gartengestaltung passt.

Bepflanzung und Rasenkante planen

Um die passenden Materialien für eine Rasenkante besorgen zu können, solltest du die gewünschte Art der Gestaltung vorher planen (siehe Schritt 2 in untenstehender Anleitung).

Die jeweiligen Pflanzen lassen sich natürlich auch spontan für ein bereits fertiggestelltes Inselbeet kaufen. Sollen aber bestimmte Pflanzen unbedingt dabei sein oder möchtest du die Bepflanzung perfekt kombinieren, kann es sehr hilfreich sein, Form und Größe des Beetes direkt passend auszurichten. Tipps und Ideen für die Bepflanzung findest du im letzten Abschnitt dieses Ratgebers.

Inselbeet im Rasen anlegen: die Anleitung

Ein Inselbeet wird ähnlich angelegt, wie man auch Rabatten oder Beete am Rand einer Rasenfläche gestaltet. Hierbei solltest du vor allem auf einige Punkte achten, die später die Pflege erleichtern, wie beispielsweise eine Rasenkante und eine Möglichkeit, das Wachstum von Unkraut zu unterdrücken.

Schritt 1: Rand abstechen und Grasnarbe abtragen

Größe und Form des Inselbeetes solltest du dir auf dem Rasen markieren. Bei eckigen Inselbeeten helfen Stöcke mit gespannter Schnur, um exakt gerade Kanten zu erreichen.

Dann kommt der Rasenkantenstecher zum Einsatz, mit dem man die Rasenkante entlang der Außenränder des zukünftigen Inselbeetes absticht. Im Anschluss wird die Grasnarbe abgetragen. Dabei solltest du das Gras wurzeltief herausholen, damit der alte Rasen nicht wieder austreiben kann.

Die Stücke der Grasnarbe lassen sich auf dem Komposter problemlos kompostieren, indem man sie in einzelnen Schichten mit der Grasseite nach unten zwischen Lagen mit anderem Kompostgut gibt. Gut eignen sich die abgestochenen Grassoden aber auch, um kleinere Löcher an anderer Stelle im Rasen auszubessern.

Schritt 2: Rasenkante anlegen

Ist der Rasen entfernt, geht es an das Anlegen der Kante rund um das neue Inselbeet. Sie verhindert, dass der Rasen von außen über Ausläufer in das Inselbeet hineinwächst und mühsam immer wieder entfernt werden muss.

Die Ränder bleiben dadurch exakt und klar gegen die Rasenfläche abgegrenzt, was einen gepflegten und ansprechenden Eindruck macht.

Hierfür eignen sich zwei Methoden besonders gut:

  • Rasenkante: Eine Rasenkante wird entlang der Beetränder im Boden versenkt. Die schmale Kante ist nahezu unsichtbar, hält die Gräser aber zuverlässig aus dem Beet fern. Infrage kommen Rasenkanten aus Kunststoff, die sich besonders flexibel biegen lassen, oder die sehr stabilen Rasenkanten aus Metall.
  • Mähkante mit Steinen: Verlegt man Steine oder alternativ eine Mähkante aus Kunststoff um das Beet herum, die die gleiche Höhe wie die umgebende Rasenfläche hat, kann man mit dem Rasenmäher besonders einfach bis direkt an das Inselbeet heran mähen.

Schritt 3: Boden auffüllen

Durch das Abtragen der Grasnarbe mitsamt der Graswurzeln bleibt eine meist rund 10 cm tiefe Vertiefung zurück. Vor dem Bepflanzen muss diese aufgefüllt werden, damit Inselbeet und Rasen eine Ebene bilden.

Hier eignet sich Muttererde oder normale Blumenerde. Es bietet sich hier aber auch eine gute Gelegenheit, je nach geplanter Art von Beet den Boden zu verändern oder zu verbessern.

Sollen Stauden gepflanzt werden, die einen kargeren Boden bevorzugen, oder hast du generell sehr lehmigen Boden, kann der Untergrund umgegraben und Sand mit eingearbeitet werden. Für einige Pflanzen lässt sich Spezialerde nutzen, wie zum Beispiel Rhododendronerde für Moorbeetpflanzen, die einen sauren Boden mögen.

Schritt 4: Bepflanzen

Nun kommt der wohl schönste Teil: Die Pflanzen werden eingesetzt. Dabei sollte die Endgröße der Gewächse berücksichtigt und ein entsprechender Pflanzabstand eingehalten werden, damit sich die Pflanzen voll entfalten können.

Hast du das Inselbeet mit einer gedüngten Blumenerde aufgefüllt, ist kein zusätzlicher Dünger nötig. Ansonsten kann Dünger mit in die Pflanzlöcher gegeben werden. Gut eignet sich reifer Kompost, der mit einer Handvoll Hornspänen angereichert wird, oder ein fester, organischer Dünger mit Langzeitwirkung.

Schritt 5: Unkraut unterdrücken

Das Verlegen einer Unkrautfolie ist für ein Inselbeet meist nicht nötig und kann zudem den natürlichen Stoffkreislauf im Boden und die Bodenlebewesen stören. Eine dichte Bepflanzung mit Stauden oder Bodendeckern ist besonders pflegeleicht und ein natürlicher Unkrautschutz.

Solange die Pflanzen noch klein sind oder wenn das Inselbeet eher locker bepflanzt ist, wächst auf offenen Flächen allerdings oft relativ schnell Unkraut hoch. Um sich das Unkrautjäten zu ersparen, kann der Boden mit Rindenmulch, Holzhäcksel oder Lavamulch abgedeckt werden.

Allerdings mögen nicht alle Pflanzen eine Mulchschicht, hier solltest du dich bei deinen gewählten Pflanzen jeweils separat informieren, denn beispielsweise kann Rindenmulch den Boden ansäuern.

Unter Rindenmulch oder Pinienrinde solltest du immer einige Hornspäne oder etwas Stickstoffdünger ausstreuen, da der Boden sonst an Stickstoff verarmen kann. Denn die Bodenlebewesen verbrauchen viel Stickstoff, um den Rindenmulch zu zersetzen.

Inselbeete bepflanzen

Kreative Ideen lassen sich bei einem Inselbeet perfekt ausleben. Das neue Beet ist völlig frei in der Gestaltung. Allerdings gibt es ein paar Grundregeln, damit es besonders ansprechend aussieht.

Generell gilt bei einem Inselbeet, dass in der Mitte die größten Pflanzen oder ein besonderer Eyecatcher (hohe Stauden, Blühstrauch, kleiner Baum) stehen sollten. Die weiter außen gepflanzten Stauden und Pflanzen werden zunehmend niedriger, sodass sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt.

Auch zum Rasen sollte das Beet passen. Während naturnahe Wildstauden-Beete eher in Naturgärten mit einem Kräuterrasen passen, kann ein englischer Rasen mit exakt symmetrisch bepflanzten Inselbeeten besonders gut harmonieren.

Wähle am besten nicht zu viele verschiedene Pflanzenarten, sonst wirkt das Beet schnell unruhig. Vor allem kleinere Pflanzen im Randbereich können ruhig in größere Stückzahl eingesetzt werden.

Standort berücksichtigen

Die Auswahl der Pflanzen hängt nicht nur vom eigenen Geschmack, sondern auch vom Standort ab. Liegt das Inselbeet sonnig, fast durchgehend im Schatten oder handelt es sich um einen halbschattigen Standort? Ist der Boden feucht oder eher trocken?

Wählst du die passenden Pflanzen für diesen Standort aus, wachsen sie zuverlässig an, blühen üppig und zeigen ein gesundes Wachstum.

Randgestaltung

Ein Inselbeet kann bis zum Rand bepflanzt werden. Das wirkt im Fall von Staudenbeeten besonders natürlich und fügt sich auf harmonische Weise in die Rasenfläche ein.

Möglich ist aber auch, das Beet optisch noch deutlicher vom Rasen abzugrenzen, beispielsweise in Form einer Umrandung mit einer kleinen Hecke in Formschnitt. Hier eignet sich Buchsbaum, oder, da der Buchsbaum zunehmend Opfer des Buchsbaumzünslers wird, ersatzweise kleine Ilex-Arten oder der Zwergliguster.

Ohne Formschnitt lässt sich auch eine attraktive Umrandung mit Stauden schaffen, die man ringförmig um das Inselbeet pflanzt. Dafür eignet sich je nach Bodenart Lavendel, Zier-Salbei, Elfenblume, Storchschnabel oder Purpurglöckchen.

Pflanzideen für ein Inselbeet

Die Möglichkeiten, ein Inselbeet zu bepflanzen, sind überaus vielfältig. Einige Ideen für die Bepflanzung findest du hier:

Klassisches Staudenbeet

Stauden sind mehrjährig, sodass ein gut angewachsenes Staudenbeet kaum mehr Arbeit macht, außer einem jährlichen Rückschnitt der verblühten Stauden. Eine durchdachte Auswahl von blühenden Stauden und Zwiebelfplanzen sorgt dafür, dass von Frühjahr bis Herbst Blüten zu sehen sind, während Blattschmuckstauden, Ziergräser und immergrüne Stauden das ganze Jahr über attraktive Akzente setzen können.

Insektenfreundliches oder vogelfreundliches Inselbeet

Wildkräuter, einheimische Stauden und insektenfreundliche Pflanzen locken Insekten an. Für Vögel können Vogelfutterhäuser, ein Vogelbad oder eine Vogeltränke mit Stab in das Rasenbeet integriert werden. Stauden wie Flockenblume, Wegwarte, Wilde Karde oder Königskerze bilden Samen, die bei Vögeln sehr begehrt sind.

Natürliches Biotop im Rasen

Ein Inselbeet kann auch genutzt werden, um ein kleines Biotop und einen naturnahen Garten zu schaffen. So lässt sich ein Inselbeet mit einem Miniteich kombinieren, oder du errichtest zwischen insektenfreundlichen Pflanzen einen Steinhaufen als Versteck für Eidechsen oder einen Stapel Totholz für Käfer und andere Insekten.

Romantische Rosen-Insel

Strauchrosen, Beetrosen oder Zwergrosen sind ideale und pflegeleichte Bepflanzungen für Beete im Rasen und passen sehr gut in einen Bauerngarten oder Ziergarten. Sehr gut lassen sich größere Strauchrosen im Inselbeet auch mit Stauden kombinieren.

Hohe Pflanzen als Sichtschutz, Schattenspender oder optisches Highlight

Eine Raseninsel kann auch einen punktuellen Sichtschutz schaffen, Schatten spenden oder große Gärten optisch unterteilen. Dafür eignen sich hohe und dichte Gewächse wie Riesen-Chinaschilf, Säulenzypressen, Bäume oder Sträucher mit hohem Stamm (Hochstamm), kleine Bäume oder Heckensträucher, die zur Auflockerung mit Stauden oder Bodendeckern umpflanzt werden können.

Einjährige Sommerblumen

Bunt und jedes Jahr anders lässt sich das Inselbeet bepflanzen, wenn man einjährige Sommerblumen wählt und jeweils im Frühjahr neu in das Beet setzt.

Nasch-Oase

Ein Inselbeet kann auch einen Nutzgarten erweitern. Hier finden beispielsweise kleinere Beerensträucher wie Johannisbeeren einen Platz, die mit Erdbeeren oder für eine schönere Optik mit Blühpflanzen kombiniert werden können.

Kräuterbeet oder Kräuterspirale im Rasen

Mitten im Rasen lässt sich auch ein Kräuterbeet als Inselbeet gestalten. Hier ist eine Kombination mit einer Kräuterspirale gut möglich.

Mediterraner Steingarten

In größeren Inselbeeten lassen sich winterharte Palmen, mediterrane Pflanzen und Kräuter, Kies und größere Steine zu einem attraktiven Steingarten-Beet kombinieren. Achte hier aber immer darauf, dass keine Steine zu nah an der Mähkante liegen und beim Rasenmähen stören oder den Rasenmäher beschädigen können.