Den Rasen dichter machen – die 8 besten Tipps

Aktualisiert am: 10.01.2023

Die meisten Gartenbesitzer wünschen sich einen perfekten Rasen, der dicht und saftig grün ist. Eine dichte Grasnarbe ist jedoch längst nicht immer Realität. Stattdessen haben viele Gartenbesitzer mit Lücken im Rasen zu kämpfen oder wünschen sich einen dichteren Wuchs. Besonders bei sehr kurz gemähtem Rasen machen sich selbst kleinere Lücken deutlich bemerkbar.

Mit unseren Tipps sollte es dir allerdings gelingen, den Rasen dichter zu machen.

1. Regelmäßig mähen, um den Rasen dichter zu machen

In der Wachstumsphase des Rasens solltest du darauf achten, den Rasen regelmäßig zu mähen. Besonders hilfreich ist es, wenn du die Grashalme nur um wenige Zentimeter kürzt, dabei jedoch häufiger zum Rasenmäher greifst.

Der Vorteil für dich besteht nicht nur in einem dichten Rasen, sondern auch darin, dass du beim Mähen sehr viel schneller bist. Der Fangkorb füllt sich nur langsam und du musst dich, je nach Grundstücksgröße, kaum mit dem Ausleeren beschäftigen.

Je nach Umweltfaktoren kann der Rasen sehr unterschiedlich wachsen. Halte dich daher nicht an starre Empfehlungen, die das Mähen einmal pro Woche vorschreiben. Im Mai kann es durchaus vorkommen, dass du alle 3 Tage einen schnellen Mähgang einschieben solltest. Im Juni reicht es bei Trockenheit oftmals aus, erst nach 10 oder 14 Tagen zu mähen, um von einem gesunden Rasen zu profitieren.

Generell gilt beim Mähen die Grundregel, dass zwei Drittel des Halms stehen bleiben sollten. Hat dein Rasen also beispielsweise eine Länge von 7,5 cm, so solltest du den Rasen nur auf 5 cm kürzen. Stellst du die Schnitthöhe zu kurz ein, stellt dies eine hohe Belastung für die einzelnen Grashalme dar. So wird aus dem grünen Rasen schnell Rasen mit braunen Stellen.

Hast du es gern, wenn der Rasen etwas kürzer ist, so fallen die Mähintervalle noch etwas kürzer sein. Die geschnittenen Grashalme sollten jedoch nicht weniger als 3 cm messen.

Eine angemessene Höhe der Grashalme im Bereich zwischen 3 und 5 cm sorgt dafür, dass die Grashalme mittels Photosynthese genügend Glucose gewinnen, um die gesamte Pflanze zu versorgen. Dies wirkt sich durch den Pflanzenfarbstoff Chlorophyll positiv auf die intensive Grünfärbung aus und trägt zur Verstärkung des Wurzelwachstums bei.

Bedenke, dass die Messer des Mähers stets scharf sind, um einen gesunden Rasen zu erhalten. Bei stumpfen Klingen solltest du das Rasenmäher-Messer schleifen.

Je tiefer die Wurzeln ins Erdreich hineinwachsen und sich verästeln, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Rasen auch trockene Phasen übersteht. Dem Ziel eines dichten Rasens kommst du so schnell ein großes Stück näher.

2. Rasen düngen – ein unterschätzter Faktor zur Verbesserung der Rasendichtigkeit

Damit dein Rasen dicht wird oder es bleibt, benötigen die einzelnen Grashalme eine stetige Versorgung mit Nährstoffen. Die in den Böden herrschenden Verhältnisse reichen jedoch oftmals nicht aus, um den Bedarf eines Rasens ohne Lücken zu decken.

Die gute Nachricht: Mit dem passenden mineralischen oder organischen Rasendünger lassen sich Mangelerscheinungen vorbeugen, der Rasen verdichtet sich und ist zugleich robuster gegenüber Umwelteinflüssen.

So trocknet eine gut gedüngte Rasenfläche weniger schnell aus. Der Boden bleibt lockerer und Unkräuter haben aufgrund der sehr dichten Rasenfläche kaum eine Chance, sich gegenüber den Gräsern durchzukämpfen.

Im Idealfall düngst du deinen Rasen wie folgt:

  • Die erste Rasendüngung erfolgt Anfang bis Mitte April (je nach Wetterlage und Standort) zu Beginn der Wachstumsphase. So können sich die Gräser nach der anstrengenden Kälteperiode schnell erholen und haben genügend Kraft für ein zügiges Wachstum.
  • Ein guter Zeitpunkt für eine zweite Düngung der Rasenfläche ist der Juni. Achte jedoch darauf, dass es nicht zu trocken ist. Im besten Fall düngst du, wenn für die nächsten Tage leichter Regen angekündigt ist.
  • In den heißen Sommermonaten leiden viele Rasenflächen. Dies gilt umso mehr, wenn der Rasen auch als Spielwiese von Kindern genutzt wird. Eine dritte optionale Düngung findet daher im August statt. Die Düngung mit einem mineralischen Dünger beseitigt Mangelerscheinungen besonders schnell.
  • Im Herbst kannst du den Rasen bestmöglich unterstützen, indem du einen speziellen Herbstrasendünger Im Gegensatz zu anderen organischen oder mineralischen Düngern enthält dieser deutlich mehr Kalium und nur wenig Phosphor und Stickstoff. Der spezielle Herbstrasendünger schützt wie eine Art natürliches Frostschutzmittel. Dies führt dazu, dass der Rasen über den Winter hinweg nicht oder kaum an Kraft einbüßt und im nächsten Jahr wieder dicht wird. Der ideale Zeitpunkt zum Ausbringen ist der Oktober.

Das Ausbringen des Düngers kannst du per Hand (mit Gartenhandschuhen) erledigen. Zur Vereinfachung helfen dir ein Handstreuer oder aber ein Streuwagen. Je nach Körnung des Düngers besteht jedoch die Gefahr, dass zu viel oder zu wenig Dünger ausgebracht wird.

Halte dich an die auf der Verpackung abgedruckte Dosierung. Im Schnitt benötigst du für einen Quadratmeter Rasenfläche 20 bis 30 g Rasendünger.

3. Den Rasen auflockern – so funktioniert die Belüftung für einen dichten Rasen

Unkraut ist für die meisten Rasenbesitzer nur schwer zu ertragen. Die Ansprüche fallen jedoch sehr verschieden aus. So ist es teils akzeptabel, wenn sich etwas Klee im Garten ausbreitet. Für andere Gartenliebhaber gilt es, den Rasen perfekt zu pflegen.

Ganz gleich, ob perfekter Rasen dein Ziel ist oder du dich zur Kategorie derer zählst, die etwas entspannter sind, ist es hilfreich, den Boden zu lockern, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr.

Im besten Fall düngst du den Rasen, lässt diesen mindestens 2 Wochen wachsen, mähst mit einem kurzen Schnitt (etwa 3 cm) und beginnt anschließend damit, den Rasen zu vertikutieren.

Das Vertikutieren hilft dir, um

  • abgestorbene Pflanzenreste zu entfernen
  • Moos zu beseitigen
  • den Boden zu lockern
  • die Wurzeln der Grashalme mit Sauerstoff zu versorgen
Um den Rasen dichter zu machen, solltest du bei der Verwendung eines Vertikutierers nur eine Tiefe von 2 bis 3 mm einstellen. Ansonsten wird die Rasenfläche stark geschädigt und es kann dazu kommen, dass der Rasen weniger dicht nachwächst.

Arbeite beim Vertikutieren am besten einmal von oben nach unten und anschließend von links nach rechts über den alten Rasen, um alle Stellen bestmöglich zu erreichen.

Tipp: Wenn du bei dieser Gelegenheit kahle Stellen im Rasen entdeckt, nutze den gelockerten Boden, um direkt ein paar Rasensamen einzustreuen, um den Rasen zu verdichten.

4. Moos verhindern, um den Rasen dichter zu machen

Je weniger Nährstoffe der Rasenfläche zur Verfügung stehen, desto leichter kann sich Moos bilden. Ist der Boden stark verdichtet, kommt es zudem eher zu Staunässe, wodurch Moos ideale Wachstumsbedingungen bekommt.

Je mehr Moos entsteht, desto weniger Platz bleibt für eine dichte Rasenfläche. Wenn du den Rasen dichter machen möchtet, solltest du den Störfaktor Moos beseitigen.

Ist bislang nur ein wenig Moos auf der Grasnarbe vorhanden, so musst du jedoch nicht zwingend gleich zum Vertikutierer greifen. Stattdessen kannst du kleinere Bereiche auch mit einem Rasenrechen von Moos und anderem am Boden liegenden Grünschnitt befreien. Die händische Rasenpflege führt dazu, dass mehr Licht nach unten gelangen kann.

Bei einer beginnenden Moosbildung ist es zudem hilfreich, den Rasen zumindest vorübergehend etwas länger wachsen zu lassen. Haben die Halme eine Länge von etwa 5 cm, so können diese mehr Sonnenlicht einfangen und für die Photosynthese nutzen.

Dies wiederum führt zu einer verbesserten Nährstoffversorgung. Die Wurzeln des Grases sind so in der Lage, Moos besser zu verdrängen.

Sofern du den Rasen ausreichend düngst und sich dennoch häufig Moos bildet, kann dies auch an zu wenig Licht oder falschen Rasensamen liegen.

5. Der perfekte pH-Wert – ein saurer Boden beeinträchtigt das Rasenwachstum

Auch der pH-Wert spielt eine wichtige Rolle. Der optimale pH-Wert für eine dichte grüne Rasenfläche liegt zwischen 5,5 und 6,5. Es gibt jedoch kleine Unterschiede, je nachdem, wie die Bodenbeschaffenheit ausfällt:

  • sandiger Boden: 5,5 bis 6,0
  • lehmiger Boden: 6,0 bis 6,5

Wenn du das Gefühl hast, dass der pH-Wert deines Bodens nicht ideal ist, so kannst du diesen mithilfe eines pH-Messgeräts messen.

Um das Milieu eines zu sauren Bodens zu verändern, hilft es, den Rasen zu kalken.

6. Ohne Wasser ist dichter Rasen nicht zu erwarten

Rasenflächen sind, sofern die Rasenmischung stimmt, relativ robust. Selbst längere Trockenphasen können durchaus überstanden werden, sofern du bereit bist, ein paar Abstriche zu machen und keinen englischen Rasen erwartest.

Um jedoch permanent ein saftiges Grün zu erhalten und den Rasen dichter zu machen, führt kein Weg an einer konsequenten Bewässerung vorbei. Dies gilt vor allem in trockenen Perioden während der Sommermonate, die selbst gesunden Rasen stark beeinträchtigen können.

Um Wasser zu sparen und den Rasen nicht zu beschädigen, sollte die Bewässerung am besten abends nach Sonnenuntergang oder aber morgens stattfinden, wenn die Rasenfläche noch nicht von der Sonne erhellt wird.

7. Unkraut per Hand entfernen – eine schnelle Methode, um den Rasen zu schützen

Entdeckst du bei der genauen Betrachtung der Rasenfläche einzelne Unkrautpflanzen, so hilft dir ein Unkrautstecher. Mach dich mit diesem ans Werk und entferne Disteln, Löwenzahn und andere Unkräuter, um den grünen Rasen dichter machen zu können.

Achte darauf, möglichst tief zu stechen, um die komplette Wurzel zu entfernen. Je früher du handelst, desto einfacher lässt sich die Verbreitung der unerwünschten Pflanzen im Rasen verhindern, sodass ein gepflegter Rasen entsteht.

Dabei entstehende kleinere Löcher kannst du mit einer Mischung aus Erde, Sand und Rasensamen auffüllen, um die Lücken im alten Rasen direkt ausgleichen zu können.

 

8. Rasensamen – ist die falsche Mischung schuld an einem weniger dichten Rasen?

Es gibt viele Tipps, um Rasen dichter werden zu lassen. Leider können wir es dir jedoch nicht ersparen, dich auch auf einen etwas schwerer zu behebenden Fehler bei der Gartenplanung aufmerksam zu machen.

Sofern anfänglich eine einfache Rasensaat verwendet wurde, können die besten Pflegemaßnahmen nur bedingt helfen. Vor allem günstige Rasensamen, die keine Zertifizierung aufweisen, enthalten meist schnell wachsende Grasarten.

Diese haben den großen Nachteil, dass sehr viel Schnittgut anfällt. Zudem sind entsprechende Gräser nicht auf einen kurzen Schnitt ausgelegt. Ein schöner Rasen ist hier eine Seltenheit.

Generell solltest du die einfache Rasensamenmischung aus dem Baumarkt meiden und dich direkt zu Beginn für eine hochwertige Rasensamenmischung (mit RSM-Siegel) entscheiden.

Diese zeichnet sich dadurch aus, dass verschiedene langsam wachsende Rasenarten Verwendung finden. Die Stärken und Schwächen der einzelnen Rasensamenarten können sich so ausgleichen und führen zu einem dichten und gleichmäßigen Rasen.

In Anbetracht der Kosten für einen gepflegten Rasen sind die Anschaffungskosten für eine gute Rasensamenmischung nur ein kleiner Kostenpunkt.

So ist Deutsches Weidelgras beispielsweise sehr belastbar, Rot-Schwingel kommt bestens mit einem sehr tiefen Schnitt zurecht und weist feine Blätter auf. Schlafschwingel ist sehr pflegeleicht und stellt dich kaum vor Herausforderungen.

Das ideale Mischungsverhältnis der verschiedenen Rasensamen variiert jedoch je nach Verwendungszweck. Rasen, der überwiegend im Schatten liegt, muss besser mit Staunässe zurechtkommen. Der Anteil an Läger-Rispe und Rasen-Schmiele fällt beim ausgesäten Rasen höher aus.

Bei Grundstücken, die komplett in der Sonne liegen, ist hingegen eine Trockenheitstoleranz mit möglichst tiefem Wurzelwerk elementar. Wird der Rasen mit einem Mähroboter gemäht, so fällt der Schnitt sehr tief aus. Es gibt daher auch Rasenmischungen, die den speziellen Anforderungen mit einem sehr häufigen Schnitt gewachsen sind.

Unter Umständen kann es nötig sein, eine bestehende Rasenfläche neu anzulegen oder aber zumindest in Teilen neu einzusäen, um den Rasen dichter machen zu können.
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