Verbrannten Rasen retten – mit diesen 6 Tipps gelingt’s

Von Dana

Aktualisiert am: 10.01.2023

In den letzten Jahren kam es immer wieder zu längeren Trockenheitsphasen, die das saftige Grün des Rasens schnell in eine trostlose Steppe verwandelt haben. Die meisten Experten gehen davon aus, dass sich dies in den nächsten Jahren nicht bessern wird, sondern sogar noch verschlimmern könnte.

Ganz machtlos bist du allerdings nicht. Du musst deinem Rasen nicht dabei zusehen, wie die Halme braun werden und die Rasenfläche langsam vertrocknet. Wir zeigen dir, welche Tipps dabei helfen, den verbrannten Rasen zu retten.

1. Gießen – die einfachste und wichtigste Möglichkeit, den grünen Rasen vor Verbrennungen zu schützen

Vielleicht klingt es zu einfach, aber Rasen benötigt Wasser und genau dieser Mangel führt dazu, dass die Halme vertrocknen. Um zu verhindern, dass der Rasen verbrennt, solltest du die Fläche also regelmäßig wässern.

Leider kommt es dabei jedoch immer wieder zu Fehlern, die dazu führen, dass der Rasen trotz umfangreicher Bewässerungsmaßnahmen gelbe oder braune Flecken aufweist. Mit der richtigen Bewässerung sparst du nicht nur Wasser, sondern sorgst auch dafür, dass der Rasen grün bleibt oder aber schnell wieder grün wird.

Gehe am besten wie folgt vor, um die Rasenfläche vor Verbrennungen zu schützen:

  • Durchdringendes Wässern: Im besten Fall wässerst du grünen oder auch schon gelben Rasen langandauernd. Die Zeitintervalle für die Bewässerung sollten nicht zu kurz eingestellt werden, sodass sich der Boden ausreichend mit Wasser vollsaugen kann. Es ist generell besser, etwas seltener und dafür mehr zu wässern. Eine Wassermenge von etwa 15 Liter pro Quadratmeter ist ein guter Richtwert. Immer wieder kleine Gießintervalle führen hingegen dazu, dass Wasser nur unzureichend aufgenommen werden kann.
  • Regelmäßiges Wässern: In heißen Phasen ist es erforderlich, den Rasen etwa 2 bis 3 Mal in der Woche zu wässern. So lässt sich verbrannter Rasen retten oder aber du kannst verbranntem Rasen trotz sommerlicher Trockenheit vorbeugen.
  • Den Rasen morgens wässern: Um möglichst wenig Wasser zu verschwenden, solltest du den Rasen in den frühen Morgenstunden wässern. Eine Zeitschaltuhr oder aber ein Bewässerungscomputer sorgen dafür, dass du nicht selbst ans Wässern denken musst.
    Der Vorteil der morgendlichen Bewässerung liegt darin, dass die Temperaturen zu diesem Zeitpunkt am niedrigsten sind. Es besteht also keine Gefahr, dass das Wasser verdunstet. Zudem lässt sich Staunässe vermeiden, da das Gras tagsüber abtrocknen kann. Gerade geschwächte Gräser sind bei einer abendlichen Wässerung für einen Pilzbefall eher gefährdet.

Damit die Bewässerung optimal funktioniert, kannst du komplette Bewässerungssysteme installieren, die dir die Arbeit abnehmen. Der richtige Zeitpunkt wird automatisch bestimmt. So sparst du langfristig viel Zeit. Alternativ hilft es dir jedoch auch, einen Gartenschlauch mit einem Viereckregner oder einem anderen Rasensprenger zu verbinden. In jedem Fall solltest du nicht selbst zur Gießkanne greifen, um den Rasen vor Verbrennungen zu schützen.

2. Dünger schützt vor Hitzeschäden – wie Rasendünger dabei helfen kann, verbrannten Rasen zu retten

Die meisten Gartenbesitzer greifen im Frühjahr sowie zu Beginn des Sommers auf einen Rasendünger zurück, der die Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen versorgt. Mineralischer Rasendünger wirkt sehr schnell. Organischer Rasendünger hat hingegen meist eine Langzeitwirkung, die dazu führt, dass die Gräser über Monate hinweg mit Nährstoffen versorgt werden.

Vernachlässigt wird jedoch vielfach eine Düngung im Herbst. Im Gegensatz zu klassischem Rasendünger zeichnet sich Herbstrasendünger durch einen besonders hohen Kaliumgehalt aus. Dieser wirkt wie ein natürliches Frostschutzmittel.

Gut und schön, aber hier geht es doch um Hitze, wirst du vielleicht einwenden. Das ist zwar richtig, der Effekt besteht jedoch darin, dass das Wurzelgeflecht gestärkt wird und die Halme robuster werden. Genau davon profitiert der Rasen auch in den heißen und trockenen Sommermonaten. Konkret fördert Kalium den Aufbau stabiler Zellwände. Die Verdunstung wird dadurch auf ein Minimum gesenkt und brauner Rasen wird zum seltenen Anblick.

Tipp: Der beste Schutz, damit du keinen braunen Rasen bekommst, besteht darin, frühzeitig zu handeln und den Rasen regelmäßig zu düngen. Auf keinen Fall solltest du den Rasen hingegen düngen, wenn dieser bereits geschädigt ist und die Hitzeperiode noch anhält. Warte mit der Düngung, bis sich die extreme Trockenheit verabschiedet hat.

3. Das Mähen einstellen – verbrannter Rasen braucht Schonung

Sobald du feststellst, dass sich der Rasen gelb verfärbt, ist es an der Zeit, etwas zu ändern. Längere Grashalme bieten mehr Schutz vor Austrocknung.

Du solltest den Rasen in trockenen Perioden nicht mähen bzw. nur dann mähen, wenn dieser länger als 6 bis 7 cm ist. Verschiebe den Einsatz des Rasenmähers am besten auf die Abendstunden, da die Schnittkanten so nicht direkt verbrennen können.

Durch den Schnitt werden die Grashalme strapaziert. Die Stellen, an denen das grüne Gras geschnitten wurde, trocknet deutlich schneller aus. So kann es vorkommen, dass eine grüne Rasenfläche nur aufgrund des Mähverhaltens in kurzer Zeit nahezu komplett vertrocknet.

Zusätzlich führt ein kurzer Schnitt dazu, dass mehr Sonne auf die Erde trifft und so die Verdunstung erhöht. Dem ohnehin bereits trockenem Boden wird so weitere dringend benötige Feuchtigkeit entzogen.

Gönn der Rasenfläche eine Pause, wenn der Rasen gelb oder braun wird. Im besten Fall gilt dies auch für das Betreten der Oberfläche. Sofern du die Rasenfläche auch als Spielwiese nutzt, wird dies natürlich schwierig.

Aber keine Angst: Selbst eine komplett vertrocknete Rasenfläche kann sich im Herbst wieder erholen. Im Notfall hilft eine Nachsaat, um im nächsten Jahr wieder auf einer grünen Rasenfläche spielen zu können.

Achtung: Beim Rasenmähen sollten die Messer stets scharf sein. Dies gilt sowohl für klassische Klingen des Benzin-, Akku– oder Elektro-Rasenmähers als auch für die Klingen eines Mähroboters. Wann es Zeit zum Austausch bzw. zum Schärfen ist, erkennst du daran, dass die Schnittkanten der Grashalme ausgefranst sind.

4. Vertikutieren – so gelangt Sauerstoff an den verbrannten Rasen

Ist der Rasen verbrannt, so ist die Bodenoberfläche oftmals extrem hart. Es gelangt kaum Sauerstoff an die Wurzeln. Nährstoffe können so nur unzureichend aufgenommen werden. Der natürliche Regenerationsprozess des Rasens gerät ins Stocken.

Um dies zu verhindern und verbrannten und vertrockneten Rasen zu retten, hilft das Vertikutieren. Im besten Fall wartest du damit, bis die Hitze vorbei ist. Ein guter Zeitpunkt, den Vertikutierer aus dem Gartenhaus zu holen, ist der September. Der Boden wird effektiv gelockert und zugleich hast du die Möglichkeit, die abgestorbenen Pflanzen zu entfernen.

Zu viel vertrockneter Rasen verhindert das schnelle Nachwachsen der Grashalme. Verfügt dein Vertikutierer nicht über einen Auffangkorb, so kannst du das vertrocknete Gras auch mit einem Rechen beseitigen. Kurzzeitig entsteht so meist mehr als nur eine kahle Stelle.

5. Verbrannter Rasen – neu einsäen als letzter Ausweg

Wenn sich die Hitze im Juni, Juli und August zu lang hält, so kann es zu dauerhaften Trockenheitsschäden kommen. Im schlimmsten Fall sterben die Wurzeln des Grases komplett ab. Die einzige Lösung besteht darin, neues Gras einzusäen. Vorab müssen jedoch die alten Pflanzenreste beseitigt werden.

Am besten gehst du daher wie folgt vor:

  • Trage zu nächste die Grasnarbe mit dem toten Gras ab.
  • Ist der Boden entfernt, fülle die entstandene Lücke mit neuer Erde auf. Verwende dabei ein Gemisch aus zwei Dritteln Erde und einem Drittel Sand.
  • Nun wässerst du den Boden vorab, damit Wasser tief eindringen kann und die neuen Grassamen direkt eine gute Basis zum Wachsen finden.
  • Als nächstes erfolgt das Einsäen des neuen Rasens.
  • In den nächsten Wochen muss der Rasen regelmäßig gewässert werden, um schnell anwachsen zu können.

Besonders bei eher empfindlichen Rasensorten können bereits ein paar trockene Wochen zu dauerhaften Schäden führen. Es wird daher immer wichtiger, Rasensamen zu verwenden, welche der Trockenheit besser trotzen.

Dies trifft beispielsweise auf die Gräser der Sorten Festuca ovina (Echter Schlaf-Schwingel) und Festuca arundinacea (Rohrschwingel) zu.

Tipp: Befindet sich die Rasenfläche an einem sonnigen Standort, so verwende Trockenrasenmischungen. Achte jedoch stets auf die RSM-Zertifizierung, um hochwertiges Saatgut zu erhalten.

6. Ist verbrannter Rasen wirklich tot? Manchmal heilt Zeit alle Wunden!

Ist der Rasen trotz deiner Bemühungen verbrannt, so bedeutet das nicht zwingend das Ende für die Rasenfläche. Auch wenn sich jeder etwas unter verbranntem Rasen vorstellen kann, so ist der Begriff an sich nicht korrekt.

Tatsächlich sorgt die Sonne nicht direkt dafür, dass der Rasen verschwindet. Vielmehr ist es die Trockenheit selbst, die das Problem darstellt. Durch extreme Trockenheit nutzen die Gräser all ihre Kraft, um die Wurzeln zu versorgen. Der Bedarf an Nährstoffen kann so auf ein Minimum gesenkt werden.

Die Grashalme werden nicht mehr versorgt. Sie verfärben sich daher langsam gelb, werden dann trocken, bis der Rasen braun ist und das typische verbrannte Erscheinungsbild zeigt. Oberflächlich erscheint der verbrannte Rasen tot.

Sobald sich die Außenbedingungen wieder verbessert haben, wächst der Rasen nach. Dies ist auch dann möglich, wenn das Gras längere Zeit, also auch über viele Wochen hinweg, vertrocknet aussieht.

 

Probleme eines verbrannten Rasens

Vertrocknetes Gras kann sich zwar wieder regenerieren. Dieser Prozess benötigt jedoch eine Menge Zeit. Je nach Grassorte zeigt sich das erste Grün nach etwa 14 bis 30 Tagen, sobald sich die Bedingungen geändert haben und wieder genügend Wasser zur Verfügung steht.

Da Unkräuter teils sehr viel tiefere Wurzeln haben, können sie die Schwäche des Rasens ausnutzen und sich verbreiten. Nicht selten wirst du nach Trockenheitsschäden der Rasenfläche vermehrt Löwenzahn entdecken, der bei einem perfekten Rasen unerwünscht ist.

Vielfach entstehen auch kahle Stellen im Rasen, da sich der Rasen nur teilweise regeneriert.

Hilfsmaßnahmen, damit sich verbrannter Rasen regenerieren kann

Damit die Rasenfläche grün wird und der Rasen dicht ist, unterstütze die Regeneration aktiv. Am besten vertikutierst du den Rasen daher und entfernst die alten Pflanzenreste. So bekommt der Rasen Luft und kann Nährstoffe wieder leichter aufnehmen.

Streue bei dieser Gelegenheit neue Rasensamen ein, um eventuelle Lücken zu schließen. Gleichzeitig hat es Unkraut auf diese Weise schwerer, sich zu verbreiten. Die Neusaat ist jedoch erst bei geringer Hitze möglich.

Ist die Witterung nicht durchgehend feucht, nutze einen Rasensprenger.

Hat sich die Rasenfläche wieder einigermaßen erholt, so verwende einen Herbstrasendünger. Diesen kannst du sowohl im September als auch im Oktober verstreuen. So schützt du den angeschlagenen Rasen vor der nächsten harten Phase, dem Winter.

Tipp: Mit der richtigen Pflege und dem richtigen Dünger wirst du dich spätestens im nächsten Jahr an deiner schönen Grünfläche erfreuen können. Sollte die sommerliche Trockenheit dennoch ihren Tribut fordern, so sei gewiss, dass sich der Rasen sehr gut regenerieren kann.