Rasen winterfest machen – die 6 besten Tipps für den Rasen im Winter

Von Dana

Aktualisiert am: 10.01.2023

Im Sommer und vor allem in den heißen und trockenen Phasen des Jahres wird eine Rasenfläche stark beansprucht. Nach dieser kräftezehrenden Zeit benötigen die Graspflanzen besonders viel Pflege, um den bevorstehenden kalten Wintermonaten trotzen zu können.

Aber welche Maßnahmen sind erforderlich, um den Rasen winterfest zu machen? Und wie sorge ich dafür, dass die Rasenpflanzen gut gestärkt durch die kalte Jahreszeit kommen?

In diesem Ratgeber möchten wir dir 6 hilfreiche Tipps vorstellen, um den Rasen optimal auf den Winter vorzubereiten.

1. Den Rasen auf eine Schnitthöhe von 5 Zentimetern bringen

Sobald im Frühjahr die Temperaturen steigen und die Natur wieder zum Leben erwacht, beginnt auch wieder das Wachstum der Graspflanzen. Je nach klimatischen Bedingungen wächst der Rasen so schnell, dass mindestens einmal pro Woche der Rasenmäher zum Einsatz kommen muss.

Bei Temperaturen von unter 10 Grad stellen Rasenpflanzen ihr Wachstum ein, was hierzulande in der Regel etwa im Oktober der Fall ist. Je nach Witterung kannst du deinem Rasen auch im November noch einen Schnitt verpassen.

Sobald die Rasenpflanzen ab Mitte November in die Ruhephase gehen, darfst du keinen Rasenschnitt mehr vornehmen. Die Pflanzen sind zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage, die Schnittstellen zu reparieren, sodass offene Wunden zurückbleiben.

Beim letzten Mähen solltest du unbedingt auf die Schnitthöhe achten. Sind die Grashalme zu lang, können sie bei frostigen Temperaturen schnell brechen. Zu kurze Halme sorgen wiederum dafür, dass der Boden weniger gut geschützt ist.

Die ideale Schnitthöhe, um den Rasen winterfest zu machen, liegt bei etwa 5 Zentimetern. Die gewünschte Höhe kannst du sowohl bei herkömmlichen Rasenmähern als auch bei Mährobotern ganz einfach einstellen.

2. Vertikutieren, um Moos und Unkraut zu entfernen

Das Vertikutieren stellt eine wichtige Maßnahme innerhalb der Rasenpflege dar. Indem Rasenfilz, Unkraut und Moos im Rasen entfernt werden, können wieder Luft und Wasser an die Wurzeln gelangen.

Auch im Herbst kann der Einsatz eines Vertikutierers dabei helfen, für eine gute Belüftung und frischen Sauerstoff zu sorgen und den Rasen damit winterfest zu machen. Vor allem bei stark bewucherten Rasenflächen kann das Vertikutieren sehr hilfreich sein.

Damit ein Rasen nach dem Vertikutieren ausreichend Zeit hat, sich zu erholen, solltest du diese Maßnahme spätestens im September durchführen. Zudem ist es wichtig, dass die Rasenfläche an diesem Tag trocken ist.

Achtung: Vertikutieren ist für die Rasenpflanzen mit hohem Stress verbunden. Daher ist es enorm wichtig, dass du dabei sehr vorsichtig vorgehst und nicht zu tief in den Boden eindringst.

3. Lücken mit hochwertigen Rasensamen füllen

Herrschen in einem Jahr besonders hohe Temperaturen oder ungewöhnlich lange trockene Phase, können sich unansehnliche Lücken und Löcher im Rasen bilden. An einigen dieser kahlen Stellen wachsen auch bei moderaten Temperaturen und ausreichend Nässe keine Graspflanzen mehr.

Um den Rasen dichter zu machen, kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen. Eine Möglichkeit besteht darin, die Löcher im Boden mit neuen Rasensamen zu füllen.

Beim Einstreuen von Rasensamen solltest du wie folgt vorgehen:

  • Schritt 1 – Boden auflockern: Oftmals hat sich die Erde so verfestigt, dass neue Rasensamen nicht gut aufgenommen werden und dementsprechend nicht keimen können. Daher ist es wichtig, dass du den Boden gut auflockerst. Dazu kannst du je nach Größe der Fläche und individuellen Vorlieben einen Spaten, eine Gartenhacke oder eine Gartenkralle verweden. Für große Löcher empfehlen wir die Verwendung einer Motorhacke.
  • Schritt 2 – Wurzeln und Steine beseitigen: Aus dem aufgelockerten Boden können nun Steine, Wurzelstücke oder abgestorbene Pflanzenreste entfernt werden. Du kannst sie entweder per Hand aus der Erde sammeln oder einen Rasenrechen benutzen.
  • Schritt 3 – Bodenqualität verbessern: Ist der Boden sehr tonhaltig, kann es hilfreich sein, die Erde mit etwas Quarzsand aufzulockern. Auch Vertiefungen können mit etwas Sand aufgefüllt werden. Bei sehr sandigen Böden empfehlen wir die Zugabe von etwas Kompost.
  • Schritt 4 – Rasensamen gleichmäßig verteilen: Wenn der Boden ausreichend vorbereitet ist, kannst du die Rasensamen gleichmäßig verteilen. Bei kleinen Löchern gelingt dies am besten per Hand. Für große, kahle Stellen kann ein Handstreuer oder ein Streuwagen verwendet werden. Anschließend solltest du die Samen mit einem Brett oder einer Rasenwalze in die Erde drücken.
  • Schritt 5 – Wässern: Zuletzt musst du die bearbeiteten Stellen noch wässern. Eine gleichmäßige Bewässerung gelingt am besten mit einem Gartenschlauch. Achte hier unbedingt darauf, dass die Rasensamen nicht aus der Erde geschwemmt werden. In den folgenden Tagen sollte der Boden möglichst feucht gehalten werden.

Damit sich auch in der späten Jahreszeit noch Pflanzen aus den Rasensamen entwickeln können, empfehlen wir dir, die Samen nicht zu spät auszubringen. Der Boden sollte noch warm sein und die Temperaturen im zweistelligen Bereich liegen.

Zudem ist es wichtig, dass du auf hochwertige Produkte zurückgreifst. Statt einfache Grassamen zu nehmen, empfehlen wir dir, zu speziellen Nachsaat-Rasensamen zu greifen. Diese Sorten wachsen sehr schnell und zeichnen sich durch eine hohe Robustheit aus.

Tipp: Der ideale Monat für die Nachsaat ist der September, da zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Frost zu rechnen ist und der Boden damit ideale Keimmöglichkeiten bietet.

4. Den Rasen von Laub befreien

Der Herbst wird auch die goldene Jahreszeit genannt. Die Blätter der Bäume erscheinen in den buntesten Farben und verschönern damit die gesamte Landschaft. Kurze Zeit darauf werfen die Laubbäume ihre Blätter jedoch ab, sodass sie sich auf dem Boden sammeln.

Während das gefallene Laub in Wäldern einen schönen Anblick bietet und eine angenehm weiche Unterlage bildet, ist das Laub im eigenen Garten weniger beliebt. Auf Wegen kann die Ansammlung der Blätter zudem eine Rutschgefahr darstellen

Und auch auf der Rasenfläche sollte Laub keinesfalls liegen bleiben. Indem die Blätter auf dem Rasen liegen, sorgen sie dafür, dass Licht und Sauerstoff nicht mehr an die Rasenpflanzen gelangen können. Dies hat zur Folge, dass diese absterben und braune Flecken auf der Rasenfläche entstehen.

Um Laub vom Rasen entfernen und den Rasen damit winterfest zu machen, gibt es viele verschiedene Hilfsmittel, die sich je nach Größe der Fläche besser oder schlechter eignen.

Für kleine bis mittelgroße Flächen sind Laubrechen oder Krallenbesen am besten geeignet. Mithilfe dieser Gartengeräte kannst du das Laub zusammenkehren und anschließend einsammeln.

Auf sehr großen Flächen kann das Einsammeln von Laub jedoch zu einer Mammutaufgabe werden. Daher greifen viele Gartenbesitzer auf einen Laubsauger oder einen Laubbläser zurück. Da diese Geräte jedoch sehr laut sind und Gartentiere verschrecken oder verletzen können, sind sie nur mit Vorsicht zu genießen.

Ein guter Kompromiss stellt ein herkömmlicher Rasenmäher dar. Dieser saugt die Blätter ein und sammelt sie im Fangkorb. Je größer der Fangkorb eines Rasenmähers ist, desto seltener muss er zwischendurch ausgeleert werden.

Tipp: Laub muss nicht entsorgt werden, sondern kann hervorragend als organischer Dünger dienen. Eine Schicht Laub eignet sich zudem hervorragend als Frostschutz für empfindliche Pflanzen.

5. Herbstrasendünger aufbringen

Damit Rasenpflanzen gut wachsen und ein dichtes Geflecht bilden können, benötigen sie Nährstoffe. Diese können über herkömmliche Rasendünger zugeführt werden. Im Frühjahr solltest du dem Rasen Dünger mit einem hohen Stickstoffanteil zuführen, damit dieser gut wachsen kann.

Im Herbst geht es jedoch vielmehr darum, die Rasenpflanzen zu stärken. Daher sollte der Rasen im Herbst mit einem speziellen Herbstrasendünger behandelt werden. Dieser weist einen hohen Anteil an Kalium auf. Der Nährstoff stärkt die Zellwände der Rasenpflanze, sodass er wie eine Art Frostschutzmittel wirkt. Die beste Voraussetzung, um den Rasen winterfest zu machen.

Besonders zu empfehlen sind organische Herbstrasendünger, da diese hauptsächlich aus natürlichen Rohstoffen bestehen. Die wichtigen Nährstoffe werden kontinuierlich über einen längeren Zeitraum an die Pflanzen abgegeben. Zudem verbessern sie das Bodenleben.

Beim Ausbringen eines Herbstrasendüngers solltest du wie folgt vorgehen:

  • Bevor du den Dünger ausbringst, empfehlen wir dir, die Rasenfläche von Laub, Ästen und losem Material zu befreien.
  • Der letzte Mähvorgang sollte mindestens zwei Tage her sein. Durch ein vorheriges Vertikutieren kann der Boden den Herbstrasendünger besser aufnehmen.
  • In der Regel handelt es sich um feine, streufähige Granulate, die sich gleichmäßig ausbringen lassen. Der Dünger kann per Hand oder mithilfe eines Handstreuers bzw. Streuwagens ausgebracht werden.
  • Im Anschluss an die Düngung solltest du die gesamte Rasenfläche ausreichend wässern, damit die Wirkstoffe gut in die Erde eindringen können.

Die Monate September und Oktober sind der ideale Zeitpunkt, um Herbstrasendünger auszubringen und damit den Rasen winterfest zu machen. Die Pflanzen haben genug Zeit, die Nährstoffe aufzunehmen und damit eine Resistenz gegenüber Frost aufzubauen.

Achtung: Bei einem mineralischen Herbstdünger solltest du die Dosierungsanweisung des Herstellers genau befolgen. Eine Überdosierung kann zu Verbrennungen und schwerwiegende Schäden führen.

6. Die Rasenfläche schonen und für eine gute Lüftung sorgen

Etwa ab November ist die Rasensaison dann vollständig beendet. Ab diesem Zeitpunkt sollten keinerlei Maßnahmen mehr unternommen werden, um den Rasen winterfest zu machen. Denn nun gehen die Rasenpflanzen in die Ruhephase über.

Das bedeutet, dass der Rasen bis zum nächsten Frühjahr in Ruhe gelassen werden sollte, um die Rasenfläche zu schonen. Hohe Belastungen führen dazu, dass sich der Rasen im Frühjahr erst einmal erholen muss, bevor er in einem satten Grün erstrahlen kann.

Im Prinzip gibt es lediglich zwei Dinge in Bezug auf den Rasen im Winter zu beachten, die wir dir im Folgenden erklären möchten.

Jegliche Art von Belastungen ist tabu

Die Wintermonate zeichnen sich in erster Linie durch viel Feuchtigkeit und Frost aus. Dies stellt für den Boden eine Belastung dar. Zudem trägt es dazu bei, dass sich der Boden vollständig mit Feuchtigkeit vollsaugt.

Belastest du die Rasenfläche nun, indem du sie betrittst, hinterlässt dies Spuren. Die Grashalme werden platt getreten und damit beschädigt. Das Problematischste daran ist jedoch, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr selbst reparieren können.

Bei niedrigen Temperaturen und Frost ist die Gefahr, dauerhafte Schäden zu hinterlassen, noch größer. Die gefrorenen Halme können bei Belastung schnell brechen und damit großen Schaden nehmen. Bei Minusgraden sollte die Rasenfläche daher keinesfalls betreten werden.

Den Rasen atmen lassen

In der kalten Jahreszeit ist die Luftzirkulation im Boden durch die hohe Feuchtigkeit bereits eingeschränkt. Daher empfehlen wir dir, Maßnahmen zu unternehmen, mit denen du deinen Rasen schützen kannst.

Damit die Rasenfläche bestmöglich atmen kann, sollten alle Gegenstände beiseite geräumt werden. Dies gilt vor allem für Gartenmöbel und andere Gegenstände, die über die Sommermonate auf dem Rasen platziert wurden.

Achte auch darauf, dass du Gegenstände wegräumst oder sicherst, die bei Sturm oder stärkerem Wind auf die Rasenfläche befördert werden könnten.